Beitragvon Sauron » 25. Apr 2019, 22:02
Ich werde ihn mir schon anschauen, aber nicht im Kino. Das Leben Tolkiens ist zwar sehr interessant und es ist schon grandios, wie ein einzelner Mann eine ganze Welt mit fast kompletter bibelartiger Chronik und mit verschiedenen, real funktionierenden Sprachen erschaffen kann, auch wenn er sich von nordischen Sagen oder dem Nibelungenlied hat inspirieren lassen. Nur neigen Film-Biografien auch häufig zu Übertreibungen, weil es nun mal Filme sind. Beispielsweise wird ja auch in vielen Berichten gesagt, dass Tolkien Anspielungen auf den Zweiten Weltkrieg machte und Saruman eigentlich Hitler darstellen sollte. Inzwischen ist man dazu übergegangen, dass Tolkien seine Erlebnisse aus dem Schützengraben im Ersten Weltkrieg verarbeitet hat. Er selbst wies diese Gerüchte immer zurück und ich finde, wenn man mal sieht, wo seine wahre Leidenschaft lag - in den alten Mythen und Sagen, wie der Edda - sollte man vielleicht nicht immer nur in der Zeit suchen, in der er aufwuchs. Jedenfalls weiß ich nicht, ob der Film wirklich so nüchtern bleibt. Die Tolkien-Nachkommen haben sich jedenfalls bereits offiziell vom Film distanziert, da er sich zu viele Freiheiten nehme. Allerdings passte ihnen damals auch die Herr der Ringe-Verfilmung nicht - und hinterher aber klagen wegen angeblich fehlender Beteiligungen... Besonders sein Sohn, finde ich, passt etwas zu steif auf das Erbe auf... Ich finde schon, dass neben dem Film auch gute Spiele entstanden sind, die es sicherlich alle nicht geben würde, wenn es nach ihm ginge. In dem Sinne bleibe ich offen für den Film, aber im Kino muss ich ihn nicht haben.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.