Hallo Anne,
ich wettere gar nicht gegen Steam. Ich wollte es nur nicht haben
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und bin dann dadurch reingerutscht, dass ich ein Spiel bei einem Laden im Ausverkauf gekauft habe, dass in kleinster Schrift den Hinweis auf Steambindung hatte. Damals habe ich mich unglaublich über Steam aufgeregt, weil die Installation des Spiels trotz lokalem Datenträger einen Steamdownload angeschmissen hat und über 4 Stunden dauerte. Ich habe dann irgendwann gelesen, dass man den Download verhindern kann, wenn man irgendeine Tastenkombination, die im Handbuch nirgendwo verzeichnet war, drückt, aber ich will den Datenträger reinwerfen, Setup doppelklicken und gut.
So wie Steam jetzt ist, stören mich folgende Dinge:
a) Ich spiele Spiele im Gegensatz zu Leon nur einmal und verkaufe sie dann weiter. Bis Steam und andere solche Plattformen um sich gegriffen habe, habe ich etwa 3 - 5 Euro pro Spiel zugesetzt. Ich kaufe nie ganz neue Spiele, habe ein Limit bei 10 Euro gehabt, die meisten waren billiger. Jetzt bleibe ich auf den gespielten Spielen sitzen, weil ich die Lizenzen nicht von meinem Steam-Konto entbinden kann. Deshalb gilt bei mir: ein Steam-Spiel darf maximaml 3 Euro kosten. Ab und zu zahle ich auch mal 5 Euro. Aber den Schnitt von 3 Euro habe ich bis jetzt nicht überschritten.
b) Steam patcht automatisch. Was ist, wenn ich ein Update gar nicht haben will? Ich spreche jetzt nicht von Fehlerbereinigungen, sondern von Änderungen in Darstellung und Funktionalität. Was ist, wenn ich im Ausland eine auch in Deutschland legale Version erwerbe und Steam tut mir dann doch nur die deutsche Version ins Portfolio?
c) Steam verbraucht sinnlos Platz auf meiner Festplatte. Wenn ich - was ich aus eben diesem Grund ausgeschlossen habe - auch noch bei EA und Ubisoft kaufte, hätte ich auch noch Origin und Uplay auf der Platte. Das ist alles völlig sinnloser Programmoverhead. Ich habe meinem Sohn z.B. gerade Fifa18 zu kaufen verboten, weil ich nicht noch zusätzlich Origin auf der Platte haben will. Das hat nur Stress gegeben.
d) Die Sache mit dem Anmeldezwang und dem ganzen Gedöns haben André und Sauron ja schon geschrieben.
e) Ich habe das Gefühl, seitdem Steam und Konsorten am Start sind, werden physische Datenträger nicht mehr nachgefragt. Bei mir ist jedenfalls der Verkauf von Spielen in letzter Zeit deutlich zäher geworden.
f) Was ist, wenn Steam die Grätsche macht? Oder aufgrund seiner marktbeherrschenden Stellung auf einen Abo-Service umstellt? Oder von jemandem übernommen wird, der aus dem Angebot einen Abo-Service machen will? Oder wenn Steam alte Spiele nicht mehr auf seinen Servern bereitstellen will? Das ist nicht so eine abwegige Überlegung. Als Microsoft seinen Windows-Live-Service eingestellt hat, war meine Dawn-of-War-II-Version eine zeitlang nicht zu spielen. Dirt III meiner Erinnerung nach auch nicht.
Um es zusammenzufassen: als ich mit Steam angefangen habe, war der Client zwischen 500 und 600 MB groß. Das ist für eine Software, die mir nichts bietet, schon eine Menge Holz. Ich habe noch nie etwas von Steam genutzt, das steam-spezifisch ist. Meine Nicht-Steam-Spiele funktionieren ganz genau so gut und ich muss mich nicht erst irgendwo anmelden. Ich sehe keine Vorteile und nur Nachteile.
Gruß
Myro
Eine Entscheidung zu treffen ist ein Massenmord an Möglichkeiten.