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Myro hat geschrieben:Was das Spiel mir sagen wollte, habe ich nicht verstanden. Irgendwas haben die Söhne des Schreiberlings mit irgendeiner Welt angestellt, so dass sich ein Schauspieler mit schlechtem Friseur am Buchschreiber rächen will. Am Ende macht man irgendeine Wand auf und alles ist gut.
Für das Grundgerüst der Geschichte hättest du im Wesentlichen die Tagebücher aus Teil 1, 2 und 3 gebraucht.
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Ich fand die Einbindung von Saavedros Leidensgeschichte jedenfalls gut gelungen. Im Prinzip geht es darum, dass Atrus Söhne in Teil 1 ja ihren Vater in ein Gefängnisbuch sperrten, um anschließend die durch ihn verlinkten Welten zu bereisen, zu plündern, zu beherrschen und zu zerstören. Dass Atrus Söhne einen solchen Machthunger und blinden Hass hatten und dass Atrus ihre wahren Ziele nie vorher bemerkt hat, als er sie noch in der Kunst des Schreiben unterrichtete, hat er sich nie verzeihen können. Darum war es ihm wichtig, den Menschen, die in den zerstörten Welten lebten eine neue Zukunft zu bieten. Er schreibt eine völlig neue Welt namens Releeshan, in der die Menschen ganz neu anfangen könnten und die als Entschuldigung für seine eigenen Fehler, die seiner Söhne und die seines Vaters dienen sollte.
Myst III erzählt dann von einer dieser zerstörten Welten, die durch seine Söhne ausgebeutet und geschändet wurde (das ist die, wo du ganz am Ende bist). Diese Welt sollte außerdem eine Art Schule sein, denn Atrus Söhne mussten erst noch lernen, was funktionierende Welten überhaupt ausmacht und die Kunst des Schreibens richtig zu gebrauchen. Saavedro sollte ihnen die Kulturen der D'ni (des Volkes, von dem diese Kunst stammt) näherbringen. Atrus hat zu keinem Zeitpunkt geahnt, dass es bereits viele Anzeichen gab, dass seine Söhne Böses im Sinn hatten und Atrus glaubte Saavedro nicht, als er ihn darauf hinwies.
In Teil 1 hast du ja die Bibliothek mit den verbrannten Büchern gesehen. Die Welten existieren ja nur durch die Worte in diesen Büchern. Dadurch, dass viele davon angezündet wurden, wurden auch die Welten vernichtet. Saavedro konnte entkommen und hat irgendwann erfahren, dass Atrus die Macht hat, die Welten durch die Kunst des Schreibens wieder zu reparieren. Er will ihn daher dazu zwingen und notfalls seine neu geschaffene Welt zerstören, um sich für den Tod seiner eigenen Familie zu rächen. Erst ganz am Ende kommt heraus, dass ein kleiner Teil seiner Heimatwelt noch existiert und man schickt ihn zurück zu seiner Familie, die eventuell noch lebt.
"Alles ist gut" ist für das Ende übrigens auch nicht ganz korrekt. Du wirst in der Lösungshilfe wahrscheinlich nur das gute Ende gehabt haben. In diesem zwingt man Saavedro, einem das gestohlende Buch auszuhändigen, bevor man ihn auf seine Heimatinsel schickt, wodurch er fast schon einen Nervenzusammenbruch bekommt (toll gespielt von Brad Dourif, finde ich
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). Es gibt zwei weitere Enden, die sehr passend sind, denn er ist und bleibt ein Charakter, der voller Hass auf Atrus ist. Nimmt man ihm das Buch ab und öffnet die falsche Wand (die zu sich selber), erschlägt er einen vor Wut. Öffnet man die Wand, bevor man ihm das Buch abgenommen hat, reist er zu seiner Heimatinsel und vernichtet vorher die neue Welt Releeshan und alle Einwohner in ihr.
Das nur, um dir zumindest die Handlung etwas näherzubringen, auch wenn du das Spiel (leider) trotzdem nicht magst.
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Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.