Aber um auf True Fear an sich zurückzukommen. Den ersten Teil habe ich, bis Windows es gekillt hat, zu einem großen Teil gespielt.
Zunächst fällt die gute, professionelle wenn auch nicht übermäßig aufwändig animierte Grafik auf. Während des Spielens habe ich mich öfters gefragt, wie sie es schaffen, so viele Bilder zu erstellen. Immerhin handelt es sich ja um ein Budget-Spiel.
Wenn ich nur ansatzweise versuchen würde, ein einzelnes Bild selber zu malen, würde ich Monate brauchen und das Ergebnis wäre bei weitem nicht so ansehnlich. Ich weiß, der Vergleich hinkt natürlich, weil vieles programmiert wird.
Aber tatsächlich bekommt man im Menü schrittweise grob gezeigt, wie ein solches Bild entsteht und da entstehen auch erst einmal mit Hand gezeichnete Vorzeichnungenn, Bilder, die dann weiter bearbeitet werden usw. Sehr interessant! Und wenn man sich die Arbeit ansieht, die in jedem Bild steckt, dann finde ich es um so erstaunlicher, wie sich so etwas rechnet.
Allerdings ist die Erstellung natürlich trotzdem wohl kalkuliert, denn es wird auf andere Art gespart.
Kommen wir also zum einen der Schwachpunkte, den die Spiele des Herstellers in dieser Machart (ich nenne es mal „Adventures, die an Wimmelbildspiele erinnern“) haben.
Es gibt bis auf die Hauptdarstellerin, die alle Nase lang mal gezeigt wird, keine bzw. kaum animierten Figuren oder Szenen.
Zweiter Schwachpunkt: Es wird kein Ton gesprochen. Nicht mal Englisch mit Untertiteln. So erspart man sich natürlich entsprechend die Kosten für Sprachausgabe/Lokalisation.
Es gibt also keine Kommentare, keine Zwischensequenzen mit Dialogen, nichts und die ganze Handlung wird fast komplett durch kleine Zettel vermittelt, die eine Figur, die vermisst wird, warum auch immer überall verteilt hat. Und das macht das Spiel öder als es sein müsste. Wenn man schon mal ein so aufwändiges Spiel produziert, hätte ich gerne noch draufgezahlt und dafür aber ein richtiges Spiel mit Animationen und Mono- bzw. Dialogen gespielt.
Dritter Schwachpunkt sind die „Rätsel“. Gegenstände finden und irgendwo einsetzen mache ich eigentlich ganz gerne. Bei True Fear macht man aber eigentlich nichts anderes als irgendwelche Symbole zu finden und irgendwo einzusetzen, sagen wir mal ein „Fisch-Symbol“ und ein paar Räume weiter gibt es dann eine Hornschnitzerei mit Wasser. Das wird mit zunehmender Spieldauer immer beliebiger, zumal man sich fragt, warum sich dann plötzlich eine Tür öffnet oder noch abwegiger, statt der Holzschnitzerei plötzlich eine Säge vor einem liegt. Daneben gibt es aber auch noch andere kleinere Denksportaufgaben, Schieberätsel etc. und logischerweise auch ein paar unvermeidbare Wimmelbilder.
Ich weiß, es gab schon immer solche Buget-Spiele und stellenweise war True Fear doch langweilig, wenn man wortlos durch irgendwelche Räume schleicht. Aber im Zweifelsfall spiele ich der Abwechslung halber, weil man mal was anderes spielt hin und wieder auch ein solches Spiel zwischendurch trotzdem ganz gerne. Aber bitte nur in kleinen Dosen.
Der zweite Teil, soll wohl besser sein, wie ich aus gut unterrichteten Kreisen gehört habe.
Ich bin gespannt!