Sauron hat geschrieben:Bin dann gespannt auf deinen Bericht!
Na, dann leg ich doch gleich mal los.
Möbius: Empire Rising (Jane Jensen)
Mein erster Eindruck vom Spiel ist gut, macht jedenfalls Lust auf mehr.
Die Hauptfigur wird uns mittels eines kleinen E-Comic vorgestellt. Dann wird das eigentliche Spiel gestartet: Malachi kehrt aus dem Ausland in sein Antiquitäten-Geschäft nach New York zurück und lässt sich dort von seiner Assistentin Gretchen auf den neuesten Stand bringen. Ich fühlte mich sofort an das Duo Gabriel Knight und Grace erinnert. Allerdings wird sofort deutlich gemacht, dass Gretchen nur mütterliches, bzw. freundschaftliches Interesse an ihrem 'Boss' hegt und sie ausschließlich als Managerin des Ladens und Sekretärin fungiert. Malachi Rector ist – zumindest auf den 1. Blick - ein völlig anderer Typ als Gabriel: Ihm geht der jungenhafte verschmitzte Charme eines Gabriel Knight völlig ab, wirkt im Umgang mit Gretchen teilweise schroff und möchte von ihren Bemühungen ihn zu bemuttern/zu beschützen nichts wissen. Ein selbstbewusster, von sich und seinen Fähigkeiten überzeugter Geschäftsmann, der seine Arbeit sehr ernst und (viel zu) wichtig nimmt. Ein Workaholic, der sich selbst nach einem Krankenhausaufenthalt keine Pause gönnt. So stürzt er sich gleich auf den nächsten Auftrag und sucht einen neuen Kunden auf.
Der an den Rollstuhl gefesselte Millionär Amble Dexter bietet ihm einen ungewöhnlichen Job an: Malachi, der normalerweise für seine Kunden den Wert von Antiquitäten schätzt, soll den Lebenslauf einer jungen Italienerin, die vor Kurzem ermordet wurde, überprüfen und feststellen ob es Übereinstimmungen mit einer historischen Persönlichkeit gibt. Zu welchem Zweck Mr. Dexter das in Erfahrung bringen möchte, verrät er dem erstaunten Malachi Rector jedoch nicht und erklärt stattdessen das sei streng geheim. Beste Voraussetzungen also für ein spannendes Abenteuer ...
Die Spielhandhabung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Interaktionen finden zwar im üblichen Verfahren statt: Per Mausklick lassen sich Gespräche führen und Hotspots anschauen, auswählen und mit anderen Gegenständen kombinieren, darüber hinaus gibt es aber neben dem eigentlichen Inventar noch ein spezielles Ablagesystem (auf Malachis Handy!) in dem Anrufe, SMS , sowie wichtige Informationen, die im Laufe des Spiels gesammelt wurden, gespeichert, neue Zielorte eingetragen und Hinweise zum Abruf bereit gestellt werden. Diesem System kommt später noch eine bedeutende Rolle zu, denn das ist das Werkzeug mit dessen Hilfe Malachi Rector seine schärfste Waffe zum Einsatz bringt: Seinen analytischen Verstand. In wie weit das Spaß bringt, bleibt abzuwarten. Interessant ist diese Idee jedenfalls und dürfte einiges an Möglichkeiten für abwechslungsreiche Aufgabenstellungen bieten.
Die Grafik haut mich nicht unbedingt vom Hocker, ist allerdings auch nicht so übel, dass man sich jetzt stundenlang darüber auslassen muss. Mich persönlich stört es nicht, wenn auf visuelle Leckerbissen verzichtet wird, solange das zu Gunsten einer besser durchdachten Handlung, tiefer angelegten Charakteren und 'denkwürdigen' Rätsel-Einlagen geschieht. Die Musik wurde übrigens wieder von Robert Holmes komponiert und das hört man auch sofort heraus - Gabriel Knight lässt (unüberhörbar!) grüßen. Und noch ein vertrauter Aspekt: Die gründliche Untersuchung der Hotspots, das Zusammentragen einzelner Informationen und das Lösen von Rätseln werden mit Punkten belohnt. Insgesamt gibt es 676 Punkte zu holen.
Ob das Abenteuer halten kann, was es dem ersten Eindruck nach verspricht, berichte ich dann.
Falls ihr jetzt schon neugierig geworden seid, es gibt eine Demo (leider nur die englische!), die ihr euch
HIER herunterladen könnt.