Evi hat geschrieben:Windräder finde ich noch besser als Kraftwerke, doch leider zeigt sich immer erst nach Jahren, ob man mit der Entscheidung richtig lag.
Wie immer im Leben gibt es
mindestens zwei Seiten, eine positive und eine negative

Ich frage mich nur. ob man überhaupt gewillt ist, die negativen Seiten ernsthaft zu beachten:
- Vogel-, Insekten und Fledermausschlag sind unbestritten, lediglich die Gefahren der Auswirkungen werden diskutiert und ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. eine Naturschutzorganisation meinte, dass Vögel weitaus mehr Tonnen an Insekten vertilgen als Windräder vernichten. Für mein Dafürhalten eine ziemlich sonderbare und schräge Argumentation. Der Sog und bei den riesigen modernen Anlagen Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h und Rotordurchmesser von bis zu 180 m können von den Tieren nicht abgeschätzt werden.
- die Dinger wiegen bis zu mehreren tausend Tonnen, was sich auf Wasseradern und so auswirken kann. In Vielbrunn (Odenwald) gehen sie davon aus, dass bisher 3 von 7 Brunnen wegen der Anlagen versiegt sind. Allein schon ein Flachfundament (bei festem Untergrund) mit einem Durchmesser von 20-30 Metern und einer Tiefe von nur 4 Metern hat ein Gewicht von mehr als 3000 Tonnen.
- Rückbau und Recyling problematisch. Die Fundamente reichen - ja nach Bauart - bis zu 40 Meter in die Tiefe (weiche Bodenverhältnisse), was eben auch mehrere Bodenschichten durchstößt. Insbesondere in Meeresnähe kann das zum Problem werden, wenn Salzwasser ins Grundwasser strömen kann. Wenn die Fundamente nicht gänzlich entfernt werden können, wird nur eine Schicht von 2,50 Meter abgetragen, der Rest bleibt im Boden und versiegelt die Flächen unterirdisch, das läppert sich. In anderen Gegenden ist es zu einer Erhöhung der Nitratwerte gekommen.
- Es gibt bisher nur eine Firma in Deutschland, die die Rotorblätter verwerten kann. Aber das ist hoffentlich nur eine Zeitfrage.
- Dazu werden vermehrt gesundheitliche Probleme durch Schlagschatten, Geräusche und Infraschall diskutiert.
- Probleme, die durch den rigorosen Abbau seltener Erden in den entsprechenden Ländern entstehen, sowie die problematischen Produktionsverhältnisse.
Mit den Problemen im Meer habe ich mich noch nicht beschäftigt.
Ich finde einfach, dass man solche Dinge nicht außer Acht lassen sollte, damit man überlegen/forschen kann, wie dem begegnet werden kann oder ob es nicht andere Wege geben könnte.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller Welten leben, und der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (James B. Cabell)
Lieben Gruß, Sylvia