So, lieber Leon: Nun möchte ich dich auch ganz herzlich im Kreise der Steam-Nutzer begrüßen.
Mit 7 Std. 6 Min. habe ich gestern
Jack Orlando beendet!
Nach meinem Zwischenstand habe ich tatsächlich noch erfahren, wie ich den Directors Cut spielen kann, aber es funktionierte auch dann nicht... Ich konnte trotzdem noch sterben (selbst einen Neustart des Spiels habe ich versucht). Schade, dass scheinbar GOG diese Zusatzversion vermurkst hat und man nur die normale Fassung spielen kann. Als Resultat habe ich mir eine Lösungshilfe rausgesucht, aus der ich mir alle Todespunkte rausgesucht habe. So war ich entsprechend vorbereitet und konnte vorher speichern. Den Großteil des Spiels habe ich aber weiterhin selber gespielt.
Für die finale Bewertung muss ich erst mal meine Aussage zur Handlung korrigieren. Dir krempelten sich bestimmt schon die Fußnägel hoch, als ich im letzten Beitrag noch die Arbeitsweise des Polizeichefs kritisierte. Nun, die Handlung ist jetzt, wo ich das komplette Spiel kenne, eindeutig runder und besser geworden.

Ein sehr schöner Krimi, der auch im Verlauf genügend Spannung aufbaut und hinter der Stadt auch wieder geradliniger wird, sodass man der Handlung wieder deutlich besser folgen kann. Da hat man sich in der Stadt schlichtweg verrannt, zu viele Wege gleichzeitig freizugeben, indem ich schon Personen befragen konnte, die noch gar nicht dran gewesen wären.
Für die Rätsel empfand ich das aber als Pluspunkt: Es gibt teilweise mehrere Lösungswege für ein Rätsel, was eine klasse Idee ist. Das Spiel wirkt dadurch nicht so starr wie manch ein anderes Adventure.
Gut gefiel mir auch, dass die gelobte Optik und Musik bis zur letzten Minute hochwertig bleiben. Bis zur letzten Szene haben wir wunderschön ausgearbeitete Schauplätze und vor allem ziemlich gut animierte Charaktere. Bis zuletzt hatte ich jedenfalls keine Probleme, die Hotspots und Gegenstände zu erkennen, was der wirklich durchdachten Gestaltung der Schauplätze zu verdanken ist.
Dann noch die vielseitige Musik von Harold Faltermeyer (wusste bis zum Abspann gar nicht, dass er dahintersteckt).
Und dann noch die ganzen optionalen Gespräche - z.B. habe ich im Hotel auch erst mal mit allen Gästen geflirtet, bis ich ins eigentliche Zimmer gegangen bin. Mir macht sowas in einem Spiel sehr viel Spaß. Je mehr Nebenhandlungen, desto besser. Es macht eine Spielewelt realistischer. Im wahren Leben ist auch nicht immer alles zielführend.
Nicht so gelungen war, dass man die Handlung (bzw. Jacks Verdacht) im Prinzip erst dann nachempfinden kann, wenn man auch viele der Game Over-Szenen mitgenommen hat.
Auch enthält das Spiel Fallen, aus denen man nicht wieder hinauskommt. Zum Einen habe ich gelesen, dass die Handlung auch weitergeht, wenn man seine Pistole nicht eingesteckt hat, die man aber erst gegen Ende des Stadtkapitels braucht (mir zum Glück nicht passiert), aber im Hafen habe ich mich ohne Rumflasche aufs Gelände geschlichen. Die aber gibt es nur vor den Hafentoren und über das Gelände patroulliert eine Wache. Will ich zurück zur Rumflasche, muss ich dieser Wache entgegenlaufen. Leider reicht dafür aber die Zeit nicht aus, um ungesehen wieder rauszukommen. Da half nur das Laden eines alten Spielstandes und das nervige Wiederholen ganzer Szenen.
Leider macht mein Charakter auch keine Entwicklung durch. Ich fange als Alkoholiker an und selbst in den letzten Szenen schwärme ich noch immer von den Vorzügen des Alkohols, beschimpfe aber gleichzeitig Obdachlose aufs Übelste, bzw. werde sogar gewalttätig und lege mich sofort mit Menschen an, die mir bis dato noch nichts getan haben. Jack Orlando ist kein Charakter, mit dem ich mit identifizieren kann.

Ich finde, er ist kaum besser als die Typen, die er jagt.
Insgesamt kein schlechtes Spiel, aber doch mit Verbesserungspotential. Beeindruckend finde ich aber, wie modern es wirkt, obwohl es schon 1997 erschienen ist. Man hat dort viel Positives ausprobiert, was hier nicht immer gut gegangen ist, aber was Jahre später zum Standard wurde. Also verdient das Spiel schon irgendwo Respekt.
So, und da ja unsere Vereinbarung lautete, dass
ich es
nachweislich durchgespielt haben muss, ist hier auch noch ein Beweisfoto mit Sauron vor der Endszene:
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Weiter geht es jetzt wieder ganz planmäßig mit
Der Herr der Ringe Online - Die Minen von Moria. Ich verlasse jetzt die Minen in das Schattenbachtal und nach Lothlorien, einem wunderschönen Gebiet, indem auch mal wieder ganz unbeschwerte Aufgaben ohne Kämpfe zurückkehren. Freue mich schon sehr darauf!

Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.