Was spielt ihr zur Zeit?

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Moderator: Bergmar Daghov

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Gerrit
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Gerrit » 31. Mär 2024, 13:30

Ich habe auch scott Whiskers beendet fand ich ok
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

Freya
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Freya » 31. Mär 2024, 21:06

Black Mirror auf PC. Erst mal auf Deutsch dann ist ein Durchgang auf Englisch geplant.
Tolles Spiel mit einer schönen dunklen Atmosphäre mag das Spiel sehr.

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Frangelico
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Frangelico » 2. Apr 2024, 15:24

Gerrit hat geschrieben:Ich habe auch scott Whiskers beendet fand ich ok

Fandest du die Dialoge auch viel zu lang?
Das hat mich als einziges bei dem Spiel gestört.



Spiele zur Zeit die Neuauflage von "Mord im Orient Express".
Bin bis jetzt doch positiv überrascht von dem Spiel. Vor allem die Story ist sehr spannend
und zwing einen förmlich zum weiterspielen. Die Rätsel sind machbar und lassen so auch
einen gewissen Spielfluss zu. Da man im Alter eh nicht mehr so viel Zeit hat für bestimmte
Dinge kann ich auf unlogische Rätsel gerne verzichten.

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Bergmar Daghov
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 3. Apr 2024, 01:10

Frangelico hat geschrieben:
Gerrit hat geschrieben:
Da man im Alter eh nicht mehr so viel Zeit hat für bestimmte
Dinge kann ich auf unlogische Rätsel gerne verzichten.


Genau so würde ich das auch sehen. Die Neuauflage werde ich auch noch spielen, wenn ich Zeit finde.

Momentan lebe ich ich aber mal wieder meinen Selbsthass aus, indem ich "Secret Mission" angefangen habe zu spielen.
Zumindest ist die Steuerung schon mal bestens geeignet, eine derartige Neigung zu erklären. Hier haben wir ein recht frühes Beispiel (1996), wie man ein eigentlich einfaches - ich sage mal - Agenten-Comic-Adventure so verhunzt, dass es nahezu unspielbar wird.

Gesteuert wird unnötigerweise mit Maus und Tastatur. Alleine sich durch die Bilder zu bewegen ist mühselig und die Bedienung ausgesprochen umständlich. Wie wir alle wissen, sollten nicht wenige Hersteller in den daraufkommenden Jahren trotzdem nichts von diesem abschreckenden Beispiel gelernt haben. :|

Ansonsten ist Secret Mission wie gesagt von 1996 und offensichtlich ein inzwischen recht seltenes relativ frühes Adventure von Microids. Bei Ebay gibt es das Spiel aktuell nur auf CD-I (!), ein Medium für ein vermutlich ebenso seltenes Multimediasystem aus den 90ern von Philips ab etwa 20 Euro plus Porto.

Meine PC-Version von Secret Mission ist komplett auf Deutsch. Ob es abgesehen von der verkorksten Steuerung was taugt, weiß ich nicht mehr. Ich vermute, ich habe derzeit auch nur reingeschaut und es nicht beendet. Es kann gut sein, dass ich das jetzt ebenso mache, aber erst einmal gehe ich so optimistisch und objektiv wie jetzt noch möglich an das Spiel. Installiert habe ich es (mal wieder) mit Dosbox/Dfend.

Bei Youtube kann man sich auch ein Video mit dem Titel: "Secret Mission (1996) a Forgotten Rare Microïds Adventure" anschauen. Ganz vergessen ist es nicht, zumindest ich kenne es und einen Longplay auf Deutsch gibt es dort auch noch.

https://www.youtube.com/watch?v=RZzG0Ye0dI8
schöne Grüße, André :)

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 4. Apr 2024, 00:15

Uwe hat geschrieben:Dann viel Glück. Ich denke du wirst den zweiten Teil noch weniger mögen als den ersten :lol:


Ich würde da keine Hierarchie machen wollen. Phanta 2 ist einfach auf andere Weise schlecht als Phanta 1. Aber Du hast recht. Der zweite Teil hat mir auch nicht gefallen. Ich habe ihn weitestgehend nach Lösung durchgeklickt. Von der Anlage finde ich ihn eigentlich besser, weil er mehr Adventure ist als der ersten Teil. Aber die Rätsel finde ich fast durchgehend bescheuert. Ich bin jetzt kurz vor dem Ende und habe erst einmal Pause gemacht. Morgen mache ich dann die letzten etwa 30 Minuten. Ich kann mich gerade nicht mehr durchringen.
Eine Entscheidung zu treffen ist ein Massenmord an Möglichkeiten.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Freya » 4. Apr 2024, 00:42

Uwe hat geschrieben:
Myro hat geschrieben:Ich habe Phantasmagoria durchgespielt - zum Teil mit Lösung. Als nächstes spiele ich wohl Phantasmagoria 2, aber nicht weil ich den ersten Teil so gut fand, sondern damit ich unter Umständen beide Teile gleichzeitig verkaufen kann. einen weiteren Klassiker abhaken.


Wieso denn verkaufen?
Geldnot oder sagen dir Phantasmagoria 1-2 so gar nicht zu?
Könnte mich selber von meiner CD Sammlung nie trennen.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 4. Apr 2024, 12:01

Freya hat geschrieben:Wieso denn verkaufen?
Geldnot oder sagen dir Phantasmagoria 1-2 so gar nicht zu?
Könnte mich selber von meiner CD Sammlung nie trennen.


Hallo Freya,

zuerst auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum. Mir sagen Phantasmagoria 1 und 2 tatsächlich überhaupt nicht zu (wie fast alles von Sierra). Ich habe hier Kartons ohne Ende herumstehen und versuche, alles zu verkaufen, was ich definitiv kein zweites Mal mehr ansehen werde. Ende der 90er / Anfang der 2000er habe ich recht viel gesammelt (nicht nur Adventures) und weiß, dass ich nie alles durchspielen können werde. Deshalb ist das Behalten von Zeug, das bei mir durchgefallen ist, Platzverschwendung.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 4. Apr 2024, 21:25

Ich bin inzwischen auch an dem Punkt angekommen, dass ich mich inzwischen schneller von Spielen trenne. Mit der Zeit war das Billy-Bücherregal einfach voll und ich fragte mich, ob es wirklich Sinn macht, solche Spiele, die mir gar nicht gefielen, wirklich zu behalten. Erschwerend kommt der Berg an Ungespieltem dazu.
Ich habe mich auch von Spielen getrennt, die ich inzwischen digital habe. Ob das klug ist, mag die Zeit zeigen, aber so nehmen sie halt keinen Platz weg.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Gerrit » 7. Apr 2024, 08:49

Frangelico hat geschrieben:
Gerrit hat geschrieben:Ich habe auch scott Whiskers beendet fand ich ok

Fandest du die Dialoge auch viel zu lang?
Das hat mich als einziges bei dem Spiel gestört.



Ja. obwohl. ich. zum beispiel die langen Dialoge bei Baphomets Fluch liebe
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 9. Apr 2024, 20:09

Ich habe heute Nacht das ca. 2-stündige Life is Strange - Before the Storm - Lebewohl durchgespielt.
Es handelt sich dabei genau genommen um ein Add-On zu "Before the Storm", das aber chronologisch vor allen anderen Spielen anzuordnen ist.

Dieser kurze Prolog, in dem man den Hauptcharakter Max aus "Life is Strange" spielt, hat die Reihe für mich sehr bereichert. Hier wird sehr geschickt herausgearbeitet, was die Freundschaft von Chloe und Max ausmachte, aber auch wo ihre Differenzen liegen. Das wird derart geschickt gelöst, dass mich das Spiel direkt ab der ersten Minute wirklich gefesselt hat und ich den Chartakter Chloe nur alleine dank dieses Prologs schon viel besser nachvollziehen kann (warum sie negative Erlebnisse nicht verarbeiten möchte).
Die Freundschafts- und Entfremdungsthematik ist wunderbar angesiedelt in Chloes Haus und Garten, wo wir uns in ein letztes Piratenabenteuer stürzen - ganz so wie damals als die Charaktere noch jung waren. Nur dass für Chloe die Zeit gerne für immer stehenbleiben darf, während Max bereit ist, neue Wege zu beschreiten. Wie gesagt: Ich hatte Gänsehaut dabei! Das Finale dieser kurzen Episode lässt einem dann sogar fast die Tränen kommen!

Spielerisch gibt es keine großen Überraschungen oder Auswirkungen. Das liegt daran, dass diese Episode immer nur als Bonus gedacht war und in sich eigenständig ist, was die Entscheidungen betrifft. Die Handlung ist dagegen ziemlich nahtlos mit den beiden Nachfolgern verwoben. So ist sie lediglich in der "Deluxe Edition" von "Before the Storm" erhältlich oder aber in der neuen Remastered-Version (da aber schon in den normalen Fassungen).

Der Remaster... tja... den hatte ich mich ja vor Kurzem mal gekauft. Der enttäuscht aber auf ganzer Linie und ist hochgradig verbuggt. Nicht nur Grafikprobleme hier und da, sondern viel schlimmer ist, dass Dialoge zwischendrin abbrechen und dass Untertitel oft nicht vollständig sichtbar sind oder gar ganz einfrieren. Das hat mir der Spielspaß so sehr genommen, dass ich dann auf halber Strecke zum Original gewechselt bin (grafisch kaum ein Unterschied), das komplett fehlerfrei lief. Nur musste ich da halt noch mal neu anfangen. Ich ärgere mich, dass ich dafür Geld ausgegeben habe...
Wie ich gelesen habe, soll das sämtliche Spiele aus dem Remaster betreffen, sodass ich die alle im Original spielen werde.

Ansonsten hatte das Spiel auf wieder einen gekonnt guten Tiefgang, der die Spielewelt erst recht zum Leben erweckte. So durfte man z.B. ein mehrseitiges Buch durchlesen in Form dieser Detektivromane, wo man je nach Wahl auf eine bestimmte Seite blättern muss. Ansonsten natürlich auch diverse Dokumente oder einfach nur das Auf-dem-Bett-liegen und den Gedanken des Charakters lauschen. Das mag nicht immer zur eigentlichen Handlung beitragen, macht aber die Charaktere und die Welt um sie herum lebendig und gibt dem ganzen einen viel tieferen Hintergrund und eine Geschichte.

Für mich war der Prolog jedenfalls schon wieder besser als sehr viele vollwertigen Abenteuerspiele - einfach, weil die Handlung sehr emotional und intensiv ist. Man findet sich auch gleich in die Charaktere ein, sodass man sich sofort in beide Parteien hineinversetzen kann. Einfach nur ein genialer Auftakt! Ich wünschte, andere Abenteuerspiele wären da mutiger. Solche Reisen, die mich nachts um 3 Uhr nicht ins Bett gehen lassen - das sind die wahrhaften Meisterwerke. Einfach eine fantastische Geschichte über eine Freundschaft, die sich langsam entfremdet.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 9. Apr 2024, 20:57

Sauron hat geschrieben:Wie gesagt: Ich hatte Gänsehaut dabei! Das Finale dieser kurzen Episode lässt einem dann sogar fast die Tränen kommen!


Vielen Dank für Deinen wirklich interessanten Bericht. Ich habe bisher ja "nur" Life is Strange gespielt. Ich hatte das Spiel auch nachts um zwei oder drei beendet und habe mitten in der Nacht Rotz und Wasser geheult! Es ist durchaus so, dass mich Spiele oder Filme, wenn sie so emotional bewegen, mir schon mal die eine oder andere Träne in die Augen treiben können, aber so dermaßen hatte mich zuvor noch kein Spiel berührt.

------------------

Bei der Auswahl der Spiele hatte ich zuletzt kein gutes Händchen: Ich habe ganz viel abgebrochen, bis ich endlich mal wieder was gefunden habe, was ich durchspiele: Sherlock Holmes - Spur der Erwachten war mir irgendwie zu zäh. aber vielleicht fange ich es irgendwann noch mal an. Ebenso zäh empfand ich Simon the Sorcerer - Chaos ist das halbe Leben. Das hatte ich ja schon mal durchgespielt, aber auf einen zweiten Durchgang hatte ich bei den für mich eher unlogischen Rätseln und dem vielen Rumgesuche keine Lust. Schön, trotzdem mal wieder reingespielt zu haben. Das Bewegen durch die Bilder von Ripper war so unendlich lahm, dass ich es auch nach kurzer Zeit wieder deinstalliert habe. Und die Steuerung von Secret Mission war wie gesagt eine Katastrophe.
Face Noir hätte ich gerne mit Hilfe der Komplettlösung durchgespielt, aber ein Minispielchen - das Zusammensetzen einer Vase - habe ich nicht geschafft. Zuvor hätte ich schon bei beim Bau einer Brücke über ein Gewässer fast schon kapituliert.

Aber die Ausdauer hat sich ausgezahlt, denn zum Glück habe ich dann The Next Big Thing angefangen und das gefällt mir beim zweiten Spielen noch besser als beim ersten Mal.
Dan mit seinem Machogehabe ist schon spaßig, aber nichts im Vergleich zu den irren Sprüchen und dem Verhalten von Liz! Sie ist für mich der Star im Spiel und trifft genau meinen Humor. Großartig! Die Rätsel empfinde ich trotz ihrer Abgedrehtheit (zum größten Teil) auch als logisch, die Story ist gut gemacht und die unfassbare Comic-Grafik von Pendulo zu dem Zeitpunkt ist für mich perfekt.
schöne Grüße, André :)



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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 10. Apr 2024, 09:08

Bergmar Daghov hat geschrieben:Vielen Dank für Deinen wirklich interessanten Bericht. Ich habe bisher ja "nur" Life is Strange gespielt.


Oh, mir war so, dass du die anderen Teile auch bereits kennst. Dann muss ich mich etwas zurückhalten bei der Handlung. :wink:
Falls du die anderen Teile noch spielst, bitte Finger weg von den "Remaster"-Versionen. Die sollen systemübergreifend verbuggt sein. Der letzte Patch erschien letztes Jahr, aber nicht für die abbrechenden Dialoge oder fehlenden Untertitel. Die werden also wohl so bleiben... Dann greif lieber zur ursprünglichen Version, wenn es die noch geben sollte. Wie gesagt: In der "Deluxe Edition" ist neben einem Soundtrack auch dann der Prolog "Lebewohl" mit dabei.

Ich spiele die Reihe jetzt am Stück durch. Danach kannst du mich wahrscheinlich irgendwo einweisen lassen... :D
Gestern über den Tag verteilt habe ich Life is Strange - Before the Storm durchgespielt. Leider hat die PS4 keine Spielzeitanzeige. Ich empfand es jedenfalls als recht kurz.

Handlungstechnisch knüpft es einige Monate nach dem Prolog "Lebewohl" an und endet wahrscheinlich einige Monate vor "Life is Strange". Die Handlung erzählt hauptsächlich, wie sich Chloe und ihre neue Freundin Rachel kennenlernten, die das Loch füllen wird, das der Umzug von Max und die Ereignisse in ihrer Familie hinterlassen haben. Die gewählte Handlungsperiode ist aber auch der Grund, wieso ich das Spiel nicht ganz so intensiv erlebt habe. Es ist schon spannend zu erleben, wie Chloe nicht nur ihrer Mutter, sondern auch mir als Spieler mehr und mehr durch die Finger gleitet. Wie oft versuche ich sie mit Entscheidungen, die die alte Chloe getroffen hätte, noch zu retten. Und irgendwie steckt sie da auch noch - die 1er-Schülerin, die sich von Drogen fernhält, die immer für andere da ist und eine schönes Leben führt. Das gerät immer mehr in Schieflage und man kann es nicht anhalten - das wühlt einen doch irgendwie auf.
Trotzdem hat die Handlung das Problem, dass das Spiel die Kennenlernphase von Chloe und Rachel beschreibt. In "Life is Strange" wird die Beziehung als unglaublich intensiv beschrieben. Der Grund dafür fehlt mir aber in "Before the Storm" irgendwie. Die Haupthandlung beschäftigt sich nämlich viel zu sehr mit einer allgemeinen Geschichte Rachels, bei der Chloe ihr hilft. Der Freundschafts-Punkt kommt mir da zu kurz. Nach ein paar Tagen sind es bereits die besten Freunde und ich habe nicht verstanden, weswegen, außer dass sie sich gegenseitig brauchen, um über ihre jeweils eigenen Probleme wegzukommen. Für mich eine Nutzbeziehung als eine wahre Freundschaft. Die wurde dann vielleicht noch daraus, aber das wird in dieser Form nur im Abspann transportiert. Auch eine mögliche, lesbische Beziehung wird nie so richtig eingeführt.
Problematisch ist auch, dass sehr viele Chraktere auftauchen, die auch in "Life is Strange" auftauchen. Dadurch gibt es in diesem Spiel nicht die typischen Wendungen. Vielleicht wäre mein Empfinden ein anderes, wenn ich LiS nicht kennen würde, aber so weiß man halt, welchem Charakter hier nichts passieren wird und man weiß, wie sie sich entwickeln.
Daher sind Entscheidungen, die man das Spiel über trifft, eigentlich fast alle marginal. Die Handlung ist dieses Mal sehr viel linearer, weil eben viele Ereignisse absolut fix sind.

Genervt hat mich ein neues Spielsystem, in dem man Wortduelle führen muss. Häufig braucht es dabei nur einen Fehler und der Gegner hat gewonnen. Man selbst muss den immer passenden Dialog aus meist 3 Optionen wählen, um einen Schritt weiterzukommen. Wenn man verliert, geht die Geschichte trotzdem weiter, aber natürlich nicht immer ganz auf der Ideallinie. Auch ertappe ich mich dabei, wie mich diese Duelle derart nerven, dass ich nicht immer in der Rolle meines Charakters bleibe. Manchmal würde ich gerne thematisch Widerworte geben, aber vermeide es dann, um einfach nicht das Duell spielen zu müssen.

Ansonsten ist Vieles beim altbekannten Schema: Ich kann einige Hotspots untersuchen, lese Tagebucheinträge, Dokumente, E-Mails oder Zettel, habe oft die Möglichkeit, mich hinzusetzen und den Gedanken meines Charakters Chloe zu lauschen, führe viele Dialoge und erlebe eine schwungvoll erzählte Handlung. Der rote Faden fehlt aber dieses Mal einfach irgendwie. Oft werden ein paar Nebenhandlungen angekratzt, die dann aber zu schnell wieder fallen gelassen werden. Eigentlich lerne ich erst gegen Beginn von Kapitel 3, warum die Musterschülerin Rachel Amber ausgerechnet mit mir, der Außenseiterin, abhängen möchte.

Technisch ist es etwas unausgereifter. Grafisch ist das alles der absolute Hammer! Es gibt so manche Nahaufnahme (z.B. einer Autobatterie), da frage ich mich plötzlich, ob die wirklich nur animiert ist. Aber die Steuerung ist hier recht hakelig. Ich muss oft eher mit der Kamera arbeiten und weniger mit der Bewegung des Charakters, wenn ich einen Hotspot wählen will. Auch nimmt der Charakter viel zu viel Raum im Bild ein. Ich sehe schlichtweg oft nicht, was ich da eigentlich anschaue, sondern erfahre das dann erst durch den Kommentar. Die Rennen-Funktion nutze ich so gut wie gar nicht, weil ich durch die träge Steuerung dann schon längst wo hängengeblieben bin und die Schauplätze ohnehin sehr klein sind. Trotzdem: groß genug, um darin genug Erkundung und Handlung zu bieten und vor allem wunderschön gestaltet! Daumen_hoch Es sind solch kleine Details, wie ein Vogel in Nahaufnahme oder Eichhörnchen, die sich den Müll wühlen, die die Spielewelt so real erscheinen lassen.

Apropros real: Die Handlung versucht ein kleines Mystery-Element mit einzubinden, lässt es aber dann in Kapitel 2 wieder völlig fallen... Auch das ist etwas, weswegen ich dieses Mal nicht so richtig reinkam. Da werden zu viele Nebenhandlungen eingeführt, die einfach völlig unwichtig sind. Das wäre ja auch noch egal, wenn sie dann nicht einfach fallengelassen würden. Dass das Mystery-Element nie erklärt wird, stört mich sogar richtig. Vor allem hätte es das gar nicht gebraucht. Die hier aufkommende Katastrophe hätte auch ganz genauso ohne Mystery funktioniert.

Musikalisch gefällt mir das Spiel richtig gut! Das betrifft sowohl den Score, als auch den Soundtrack (also die rockigen Bands). Eigentlich ist Letzteres ja nicht so meins und ich lausche in der Freizeit lieber den sanften Instrumentalstücken, aber hier sind die Stücke so schön eingebunden, dass ich sie gerne in voller Länge höre und währenddessen die Kameraschwenks und Blickwinkel in den Schauplätzen genieße. Mit dem sehr ruhigen Erzähltempo und dem hohen Erkundungsfaktor macht das Spiel jedenfalls wieder alles absolut richtig. Außerdem habe ich auch nur dort die Möglichkeit, wirklich konzentriert die schön gestalteten Schauplätze zu bewundern, denn wie gesagt: Viel zu oft steht mit der Charakter zu sehr im Bild, als dass ich mich auf die vielen Details konzentrieren könnte.

Schön ist auch wieder, dass es keine Sackgassen oder Game Over gibt. Die Handlung hat natürlich wieder mal verschiedene Enden, aber alle sind sowohl negativ, als auch positiv (vorher kurz angelesen). Deswegen gibt es hier auch wieder kein echtes richtig oder falsch. Während des Spielens muss ich also nie Angst haben, dass ich was vollkommen falsch mache. Ich kann einfach in Ruhe und Frieden in die Welt eintauchen. Dennoch denke ich, dass ich ein etwas positiveres Ende erwischt habe. Das gilt als geheimes Ende, das auch nur durch eine Kombination von Ereignissen freizuspielen ist. Darunter ist auch das Zerkratzen eines Graffitos, das eigentlich gar keinen Sinn ergibt, dass ausgerechnet das das beste Ende auslöst... Ich bin froh, dass ich zumindest das nachgelesen hatte. Die übrigen Ereignisse, die auch wichtig waren, waren aber eher Zufall, bzw. von mir ohne Vorkenntnis beeinflusst. Man merkt recht schnell, worauf man zum Ende hin zusteuern möchte.

Insgesamt zählt "Before the Storm" für mich zu einem wichtigen Teil der Reihe und ich bin gespannt, wie ich "Life is Strange" erleben werde, jetzt, wo ich den Charakter Chloe besser nachvollziehen kann. Es fehlte trotzdem für mich am Ende das Gefühl des Nicht-einschlafen-Könnens und der Aufgewühltheit. "Before the Storm" zählt trotzdem zu den richtig guten Abenteuerspielen, von denen sich so manch ein Spiel gerne eine dicke Scheibe abschneiden dürfte.

Ich glaube aber, hätte ich die Remastered-Version gespielt, die ich hier auch angetestet hatte, dann hätte sie für mich das gesamte Spielerlebnis kaputt gemacht. Da wäre dann nix mehr gewesen mit unbeschwertem Eintauchen dank der vielen Bugs.
Zuletzt geändert von Sauron am 10. Apr 2024, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 10. Apr 2024, 20:39

Sauron hat geschrieben:Ich spiele die Reihe jetzt am Stück durch. Danach kannst du mich wahrscheinlich irgendwo einweisen lassen... :D


Das glaube ich Dir nur zu gerne. :-D Life is Strange ist/war eines der besten Adventures, welches ich gespielt habe, aber auch bzw. vermutlich weil es einen emotional so bewegt. Deswegen habe ich vermutlich auch noch keinen anderen Teil gespielt, aber der Zeitpunkt wird kommen.

Danke auch noch einmal für die ganzen Infos auch zur Deluxe-Version (Lebewohl inkl.) und den Warnungen bzl. der remastered Versionen. Das werde ich auf jeden Fall bei einem Kauf berücksichtigen.
schöne Grüße, André :)



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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 14. Apr 2024, 01:46

Und jetzt habe ich (zum dritten Mal) Life is Strange beendet.

Zunächst muss und möchte ich mein Urteil zu "Before the Storm" leicht korrigieren. Das Spiel mag vielleicht nicht hochgradig spannend sein, funktioniert aber als Vorgeschichte - als Bestandteil von "Life is Strange" - perfekt! Tatsächlich brachte mich die Vorgeschichte zu einem kompletten Umdenken, als ich "Life is Strange" spielte.
Bereits der Vorgänger beleuchtete unentwegt die negativen Seiten einer verfallenden und untergehenden Stadt. Was, wenn dieses Spiel eine Art Sintflut-Geschichte ist, denn der Ort Arcadia Bay wird von so viel unrecht beherrscht - von Reichtum, Macht, Korruption, Drogenmissbrauch, Mobbing, Kriminalität...? Was, wenn ich die Macht zum Zeitreisen erhielt, um die Personen zu retten, die nicht vernichtet werden sollen? Letztendlich gibt es auch in "Life is Strange" - gerade zu Beginn des Spiels - sehr viele Andeutungen, dass Arcadia Bay kein lebenswerter Ort mehr ist. Der Vorgänger "Before the Storm" bekräftigte das nur um ein Vielfaches. Diese Hinweise sah ich vorher nie. Auch ist es ja so, dass Max die erste Vision eines Tornados hat, bevor sie anfängt mit der Zeit zu spielen. Das würde eigentlich nur Sinn machen, wenn wir schon von Beginn an eine alternative Realität erleben oder wir eben die Macht erhalten, um unsere Liebsten zu retten.

In jedem Fall habe ich die Geschichte nun viel intensiver erlebt. Ich hatte mehrfach Gänsehaut, das Herz schlug schneller und ich war fast den Tränen nah. Wenn man ein Spiel zum dritten Mal durchspielt, dann weiß man ja, was einen erwartet, aber mit "Before the Storm" zusammen wurde "Life is Strange" für mich zu einem ganz neuen Erlebnis. Außerdem habe ich mir dieses Mal noch mehr Zeit gelassen für Erkundungen. So habe ich tatsächlich auch noch einige mir nicht bekannte Hotspots gefunden. Es ist einfach wahninn, wie komplex dieses Spiel ist und wie intensiv, aber gleichzeitig ruhig, die Geschichte erzählt wird.

Genervt hat mich nur, wie in der Vergangenheit, das Finale mit den großen Schleichpassagen. Ohnehin ist die Traumsequenz viel zu lang und zu konfus.
Ach, und dass die Gespräche in der freien Welt nicht übersetzt ist... Das Problem hat übrigens auch der Vorgänger. Die gibt es nicht oft, aber störend ist es dann doch.

Ansonsten ist und bleibt das bei mein absolutes Lieblingsspiel! :-D Apropos Spiel: Das macht "Life is Strange" übrigens sehr viel besser als der Vorgänger. Hier ist es eine ziemlich gekonnte Mischung aus Selbstspielen und Dialogen oder Zwischensequenzen. Vielleicht war es dann doch der spielerische Aspekt, der dem Vorgänger fehlte.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 15. Apr 2024, 17:26

Jetzt habe ich das ca. 2-stündige The Awesome Adventures of Captain Spirit beendet. Das ist ein generell kostenloses Spiel, das eine Vorgeschichte zu "Life is Strange 2" bilden soll, aber auch lose an "Life is Strange" anknüpft. So gibt es kleinere Parallelen. Auch ein Fotobuch von Mark Jefferson steht im Bücherregal.

Vom Spielprinzip ist alles identisch zu den Vorgängern. Ich spiele einen Jungen, der natürlich - wie kann es anders sein - nicht in der glücklichsten Familie lebt. Er flüchtet sich daher gerne in die Rolle von Captain Spirit, der die Welt vor Unheil befreit. Obwohl sich das Spiel lediglich im Haus und im Garten erstreckt, ist es erstaunlich komplex, weil ich einfach unglaublich viel entdecken und erleben kann. Auch an die sanften Kamerafahrten und Ansichten wurde gedacht und besser als zuvor: Sie bieten mir jetzt über die gesamte Länge der Begleitmusik neue Ansichten. Außerdem macht es irgendwie auch Spaß, die Welt aus Kinderaugen zu erkunden, als sei das Leben ein großer Spielplatz.

Erstaunt war ich übrigens, dass dieser Life is Strange-Teil erstmals echte Adventure-Kost mit dabei hat, in dem ein paar Rätsel zu lösen sind. Das hat man aber zumindest bei einem der Rätsel gehörig vergeigt...
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Da ist ein Code ins Handy einzugeben. Da das noch eine Nummern/Buchstaben-Tastatur hatte, kam mir durchaus in den Sinn, dass man keine Zahlen, sondern wirklich ein Wort eingeben soll. Das ist ja noch feinste Adventure-Kost, aber es handelt sich hier um das Handy des Vaters. Ich probierte also alle Wörter, die ihm was bedeuteten. Die Lösung war dann aber ein Comic-Charakter, auf den meine Spielfigur, also der Sohn, stand. Aufgrund der ohnehin zerrütteten Familienverhältnisse hätte ich niemals etwas ausprobiert, auf das nur der Sohn käme.

Die übrigen Rätsel machen aber Spaß und adventure-typisch kann man nicht alles gleich lösen. Manches ist an vorherige Aktionen gekoppelt.

Letztendlich war es leider auch so, dass meine Aufgaben rein gar nichts zur Handlung beigetragen haben. Tatsächlich habe ich diese versehentlich auch schon beendet gehabt ohne vorher alle Nebenaufgaben zu lösen. Im Prinzip muss man daher keine einzige Aufgabe in der Rolle von Captain Spirit lösen. Schade, dass das so lieblos gelöst ist, denn die Umgebung und der Detailreichtum bei den ganzen Kommentaren zu den Hotspots hatte viel Potential.
Spaß gemacht hat das Spiel aber aufgrund der schlechten Erzählung nicht wirklich. Es wäre was anderes gewesen, hätten die Taten von Captain Spirit wirklich was zur Handlung beigetragen. So war es nur ein Führen-des-Haushalts im Superheldenkostüm + ein unlogisches Rätsel. Die Haupthandlung selbst wäre in 10 min. vollständig erzählt.

Die Qualität der deutschen Übersetzung ist dieses Mal auch nur ok. Es wirkt zumindest nicht organisch genug, sondern etwas holprig.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.


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