Sooo, das Buch mit den ungeschriebenen Geschichten wurde nun geschlossen. Unten gibt's wie immer meine Wertung. Bei Amazon habe ich dafür vier Sterne vergeben. Nach den perfekten "Vieh-Chroniken" blieb zwar ständig ein fader Beigeschmack beim Spielen, aber letztendlich war ja dieser hier der erste Teil, aus dem die Entwickler dann lernen konnten und hätte ich diesen hier zuerst gespielt, wäre er vier Sterne wert gewesen.
Weiter geht es nun mit der großen "House of Tales"-Reihe und der Premiere von "Das Geheimnis der Druiden". Wird ja auch endlich mal Zeit, dass ich das Spiel mal kennenlerne.
Dieses Spiel ist vor allem eines: Eine gelungene Parodie auf den Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe" und das weltbekannte MMO "World of Warcraft". Unentwegt nimmt das Spiel diese beiden Titel auf die Schippe, aber nicht, ohne nicht auch darüber hinaus von einem intelligenten Humor und einer spannenden Handlung zu überzeugen. Chronologisch gesehen ist dieses Spiel eigentlich der zweite Teil der inzwischen veröffentlichten "Vieh-Chroniken". Ein Vergleich zwischen diesen beiden Spielen fällt jedoch sehr schwer, da sie stilistisch wenig gemeinsam haben. Daher versuche ich den eigentlichen Vorgänger hier heraus zu halten, da dieser deutlich stärker überzeugen kann, bei dem die Entwickler aber auch genug Zeit hatten, "Vergehen" aus TBOUT zu verbessern. Dennoch sind es nicht so viele, als dass sie TBOUT zu einem schlechten Spiel machen würden. Ganz im Gegenteil: Es weiß sehr gut zu unterhalten, wenn eben auch nicht so sehr wie der chronologische Vorgänger (den ich zuerst gespielt habe).
pro:
- spannend und phantasiereich erzählte Handlung
- detailliert gestaltete Schauplätze
- mehrere, komplett verschiedene Charaktere sind spielbar
- unentwegter Humor in allen Belangen (witzige Rätsel, Dialoge, Charaktere und Schauplätze)
- ständig werden "Der Herr der Ringe" und "WoW" gelungen parodiert
- wundervolle Begleitmusik
- nahezu perfekte Sprecher
- relativ realistische Bewegungsabläufe der Charaktere
- Spielzeit fällt mit immerhin fast 20 Stunden sehr zufriedenstellend aus und das, ohne dass einem jemals langweilig werden würde
- Rätsel sind äußerst abwechslungsreich
- Schwierigkeitsgrad ist nicht zu einfach und nicht zu schwierig
contra:
- Grafik des animierten Prologs und des Epilogs ist sehr verwaschen
- wenn Ivos Begleiter Tschiep-tschiep angesprochen wird, ist sein Gezwitscher viel zu laut
- immer wieder tauchen Grafik-Bugs auf
- manche Charaktere werden zu kurzfristig eingeführt, sodass man als Spieler keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen kann
- gerade die Anfangskapitel haben ein paar Längen
Vieles stößt bei diesem Spiel wirklich nicht negativ auf, da es einfach im Großen und Ganzen Spaß macht und einen witzigen Humor hat, ohne dabei zu albern zu wirken. Hinter den witzigen Einfällen steckt wirklich viel Liebe zum Detail. Schade ist, dass die besten Kracher erst ab Kapitel 4 kommen. In den Kapiteln 1 - 3 bringt das Spiel zwar immer wieder großartigen Humor ein, aber es gibt dann auch wieder Passagen, bei denen der Humor komplett versandet. Das sind meistens auch genau die Teile des Spiels, in denen man gerade wie wild nach einem Gegenstand sucht, den man nicht finden kann. Wer aber hier bei der Stange bleibt, wird dann unmittelbar wieder mit einer witzigen Szene belohnt, die einen häufig genug zum Lachen bringen. Abgesehen von dem großartigen Humor machen die Rätsel einfach Spaß, da sie äußerst abwechslunsgreich sind. Ebenso versucht man auch hier wieder andere Spiele zu parodieren. So muss man einmal das Tanzbein schwingen, indem man bestimmte Richtungstasten drückt. Kapitel 4 besteht voll und ganz aus typischen "Quests". Man fühlt sich regelrecht in ein MMO hinein versetzt, in dem sich langsam das Questlog füllt, so viele Questreihen gibt es plötzlich zu bewältigen. Dass dieses Konzept aber nicht nur in einem MMO erfolgreich ist, beweist das Kapitel 4 deutlich, denn die Aufgaben sind kurzweilig und man hat einfach das Gefühl, wirklich voran zu kommen. Noch dazu sind die "Wilden Lande" wirklich äußerst abwechslungsreich gestaltet und an jedem Ort, den man besuchen kann, trifft man auf eine neue, witzige Überraschung. Speziell zum Ende hin zieht einen das Spiel voll und ganz in seinen Bann, aber auch davor kann es schon sehr überzeugen. Wirklich negativ fällt dann nur noch eine technische Unausgereiftheit auf. Die animierten Sequenzen sind viel zu verwaschen, die Lautstärke zwischen verschiedenen Soundeffekten ist unausgeglichen, sodass einem das Vogelgezwitscher regelrecht in den Ohren klingelt und es kommt immer wieder zu Bugs. In jedem Ladebalken steht der Vermerk "Verstecke Bugs", doch leider versteckt das Spiel diese nicht gut genug. ;-) So fehlt z.B. der Zombie-Dame im Kapitel 4 der Kopf noch immer, wenn man ihr diesen schon zurückgegeben hat. Erst nach einem Neustart des Spiels ist dieser zu sehen. Das ist leider nur ein Beispiel von vielen. Dennoch kann das die gute Laune, die man beim und nach dem Spielen hat, nicht trüben.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.