Das Geheimnis des Geisterschiffs habe ich nun durch. Habe heute damit angefangen und - naja - habe es auch heute, nur drei Stunden später, beendet.
Hier wieder mein Bewertungstext zu diesem Wimmler. Mehr als zwei Amazon-Sternchen kann ich dafür irgendwie nicht geben:
Ich habe alle Adventures aus der Spieleschmiede "House of Tales" geliebt. Die Spiele waren grandios durchdacht, detailverliebt und hatten ihren ganz eigenen, unverkennbaren Stil, vor allem, was Design und Handlung anbelangte. Jedenfalls bis zur Verschmelzung mit DTP. Das hatte sich schon auf das letzte große Werk "15 Days" niedergeschlagen und als letztes Zucken einer sterbenden Firma kam dann dieses Wimmelbildspiel hier. Kurz vorweg: Ich spiele recht wenige Wimmler, habe aber immerhin schon drei andere gespielt, um mit diesen vergleichen zu können. "Das Geheimnis des Geisterschiffs" ist ein typisches Wimmelbildspiel, wenn es auch immer wieder versucht, einige Adventure-Elemente einzustreuen.
pro:
- detailliert gestaltete Schauplätze
- für eim Wimmelbild-Spiel eine recht ansehnliche Grafik
- stimmungsvoller Soundtrack
- unterhaltsame und vor allem abwechslungsreiche Rätsel
contra:
- schwache Geräuschkulisse
- belanglose Handlung, die viel mehr Tiefgang vertragen könnte
- Tagebucheinträge sind absolut belanglos
- schwammige Wimmelbilder
- für die Kürze der Handlung sind die Rätsel einfach zu zahlreich
- geisterhafte Atmosphäre sucht man hier vergeblich
- Spielzeit ist viel zu kurz (ca. 3 Stunden)
Auch wenn man dieses Spiel etwas wohlwollend betrachten sollte, ist es doch das letzte Zucken einer meisterhaften Spieleschmiede gewesen, muss es dem Vergleich mit anderen Wimmlern standhalten und da gibt es nun einmal deutlich bessere. Selbst das von mir so negativ bewertete "Titanic Mistery" hatte bei der Handlung deutlich mehr Tiefgang, wenn man die Tagebucheinträge verfolgte. Zwar gibt es auch hier ein Tagebuch, was aber darin steht, ist häufig nur eine Art Wiederholung der gerade erlebten Handlung. Etwas Neues erfährt man daraus kaum, was sehr schade ist. So bleibt die Handlung jederzeit sehr oberflächlich. Außerdem befindet man sich doch angeblich auf einem Geisterschiff, aber eine gruselige Atmosphäre sucht man hier vergeblich. Klar ist die Farbgebung düster und die Gestaltung der Räumlichkeiten entsprechend chaotisch und staubig, aber geisterhafte Grafik- oder Soundeffekte finden sich hier nicht. Das haben Wimmler wie "Salem Witch Trails" deutlich besser gelöst, ohne dabei das Budget in die Höhe zu treiben. Mit simpelsten Mitteln wurden dort Gruseleffekte erzielt. Das hätte ich mir auch auf dem Geisterschiff gewünscht. Positiv fällt aber auf, dass die Schauplätze wirklich dreidimensional wirken und einfach ausgereifter sind, als es bei normalen Wimmlern der Fall ist. Der Vorteil war sicherlich, dass HoT hier auf die Software der vorherigen Adventures zurückgreifen konnte und das merkt man einfach. Positiv fällt auch das Rätseldesign auf. Zwar sind es für die Kürze des Spiels zu viele Rätsel, da sie die ohnehin langweilige Handlung weiter bremsen, aber die Rätsel sind allesamt sehr gut durchdacht und äußerst abwechslungsreich. Es sind gerade diese Mini-Spiele, die bei diesem Spiel den meisten Spaß bringen. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar nicht sonderlich schwer, aber etwas überlegen muss man schon, sodass es exakt das richtige Maß ist. Das macht Laune und hebt sich von den drei mir bekannten Wimmlern deutlich ab. Insgesamt aber bleibt das Spiel nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn aus der Handlung, aus dem Wimmler an sich, hätte man viel mehr herausholen können. Was man von einem Wimmler machen kann, hat z.B. "Hidden Misteries - Titanic" gezeigt, das wirklich beinahe einem Adventure gleichkommt.
Zurück bleibt also hier ein sehr kurzes Spiel mit ein paar sehr guten Elementen, die aber allesamt besser hätten genutzt werden können. Man kann es spielen, aber hat auch nichts versäumt, wenn man es im Regal stehen lässt.
Als nächstes Spiel folgt nun
Atlantis, da ich ja nun alle fünf Teile komplett habe, die auch alle fünf laufen!
![Very Happy :-D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.