Die Geschichte
Einleitung: „ Criminal Intent“
ist ein Ableger von „Law and Order“. Die Serie startete im Jahre 2001,
drei Jahre später war sie auch in Deutschland zu sehen und läuft
noch immer auf VOX.
Eine Geschichte in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Wir übernehmen die Rolle von Detektive Robert Goren und erhalten im Büro von Captain James Deakins drei Fälle zur Auswahl. In jedem geht es um Mord und wir können einen auswählen. Ob nun der Tote am Fluss, der Mord im Hotel oder der ermordete Bankier zuerst gespielt wird, ist egal. Letzten Endes müssen wir sowieso alle Fälle lösen und erhalten danach einen vierten Auftrag, welcher eine Verbindung zu den ersten Fällen aufbaut. Anders als noch bei „Law and Order“ ist dieses mal nur Ermittlungsarbeit gefragt. Die schwierigen Gerichtsverhandlungen bleiben uns erspart. |
James Deakins und Robert Goren |
Die Grafik
Das Spiel erschien bereits vor zwei Jahren in englischer Sprache, aber schon damals war die Grafik nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Hinzu kommt, dass nur eine Auflösung von 800 x 600 geboten wird, was vor allem auf modernen Monitoren nicht mehr gut aussieht. Dafür wird Abwechslung in den über 70 verschiedenen Schauplätzen geboten. Jeder Raum ist mit viel liebe zum Detail eingerichtet und es gibt auch durchaus ungewöhnliche Orte, wie beispielsweise ein Labyrinth aus Schienen, zu untersuchen. Hintergrundanimationen hingegen sind Mangelware und beschränken sich fast ausschließlich auf einige Fernseher, recht schlechte Wasseranimationen und fahrende Autos. Da wir uns aber oft in geschlossenen Räumen aufhalten, fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Die Personen sind allesamt sehr pixelig und bewegen sich auch recht steif. Dies fällt vor allem auf, wenn Robert mit eng anliegenden Armen eine Treppe hinauf steigt. Positiv anzumerken ist, dass es einige Statisten gibt, die öffentliche Gebäude mit ihrer Anwesenheit belebter und damit auch glaubwürdiger erscheinen lassen. |
Robert befragt einen Zeugen |
Verpackung &
Steuerung
„Criminal Intent“ erscheint auf einer DVD. Diese befindet sich neben der üblichen DVD Hülle noch einmal in einer schönen kleinen Pappklappschachtel. Dem Spiel liegt ein 23-seitiges gedrucktes Handbuch bei, welches auch erste Schritte im Spiel genau beschreibt. Gespielt wird komplett mit der Maus und anders noch als in „Law and Order“, dieses mal in der dritten Person. Das bedeutet, wir leiten Detectiv Gorden direkt durchs Spiel. Hier gibt es auch gleich ein Problem, denn die Wegfindung ist nicht perfekt und der gute Robert bleibt schon öfter mal an einem Möbelstück hängen oder dreht sich auch gern im Kreis, bevor er los läuft. Mit einem Doppelklick rennt er sogar auf gerader Strecke. Treppen geht er aber nur gemächlich hinauf. Bei wichtigen Gegenständen leuchtet der Cursor auf und wir können sie meist mitnehmen und zur Untersuchung in das Labor direkt weiterleiten. Jede Person, der wir begegnen, und sei sie auch noch so unbedeutend, kann überwacht werden. Am wichtigsten ist aber unser PDA, den wir immer am Mann haben und der einige wichtige Funktionen bereithält. Zum einen finden wir hier die Übersichtskarte, mit welcher wir die einzelnen Schauplätze aufsuchen können. Des Weiteren sind unser Inventar, die verhörten Zeugen, gefundene Dokumente und Auswertungen hier gespeichert. Das war aber noch lange nicht alles. Wir können auch noch damit telefonieren, es schreibt automatisch eine Zusammenfassung unserer Fälle mit und auch das Optionsmenü kann mit dem PDA aufgerufen werden. Ein wahres Multifunktionsgerät ist dieses Teil. Im Menü kann jederzeit gespeichert werden. Außerdem lassen sich einige Funktionen, wie Musik und Hintergrundanimationen, in den Optionen ein- und ausschalten. Die im Handbuch versprochene Funktion für zuschaltbare Untertitel fehlt allerdings ganz. Ungewöhnlich für ein Adventure sind die drei Schwierigkeitsgrade Anfänger/Standard/ Experte. Der Unterschied besteht größtenteils darin, wie viel Tipps Gorden dem Spieler gibt und bei Puzzeln liegen in der Anfänger- Version schon alle Teile richtig herum. Ab Standard müssen diese noch per Maus gedreht werden. |
Der Tote am Fluß |
Sprache und Musik
Musikalisch kann das Spiel nicht glänzen.
Es dudelt so vor sich hin und einige Stücke davon wurden direkt aus
„Law and Order“ übernommen. Mag ja sein, dass dies auch bei der Fernsehserie
so ist, aber auf die Dauer wird es eintönig.
Richtig gut hingegen ist die deutsche Übersetzung gelungen. Für Robert Goren wurde die original Synchronstimme verpflichtet und auch die restlichen ca. 60 Charaktere wurden ansprechend vertont. Ein paar kleine Fehler haben sich allerdings trotzdem eingeschlichen. So wurde zum Beispiel einmal ein recht stämmiger Wachmann als loyale Kollegin bezeichnet, aber das ist wirklich die Ausnahme gewesen und in dem Fall eher lustig. Eine weitere Besonderheit bietet die Gesprächsführung. Neben der eigentlichen Frage müssen wir noch entscheiden, ob wir diese einfühlsam, gradlinig, schmeichelnd, trügerisch oder streitlustig stellen. Macht man dabei zu viele Fehler, bricht unser Gegenüber das Gespräch ab und wir müssen später noch mal unser Glück versuchen. Mit etwas Fingerspitzengefühl kommt man aber meist durch. Alle Schriftstücke wurden ins deutsche übersetzt und sogar einige Rätsel der deutschen Version angepasst. So wird im Kreuzworträtsel nun nach einer bekannten Magdeburger Popgruppe gefragt. Na, wer könnte das wohl sein? Deutsche Untertitel gibt es leider nicht, so dass gehörlose Adventurespieler dieses mal außen vor bleiben. |
Auf dem Friedhof |
Rätsel
Wir
untersuchen Mordfälle und da liegt unsere Hauptaufgabe natürlich
im Beweise sammeln und analysieren. Da dies aber auf Dauer etwas eintönig
werden würde, haben die Entwickler ein paar nette Puzzle und Knobelrätsel
eingefügt.
Es gibt eine etwas andere Variante des berühmt berüchtigten Schieberätsels zu lösen, zerrissene Dokumente oder zerbrochene Gegenstände wiederherzustellen oder einen Film der Überwachungskamera erkennbar zu machen. Höhepunkt ist aber ein recht großes Kreuzworträtsel, welches komplett gelöst werden muss. Dieses treibt auch den ansonsten recht moderaten Schwierigkeitsgrad in die Höhe, denn neben leichten Fragen, wie nach dem berühmten Berliner Eisbären, muss man auch wissen, wie die Frau von Sokrates heißt oder wer das Kreuzworträtsel erfunden hat. Da hilft oft nur noch Google, aber Spaß macht es schon. Meist sind die Rätsel recht logisch, doch auch hier gibt es Ausnahmen. Beispielsweise muss man den Code für ein Postfach auf einem Poster der Postfiliale finden. Das macht für mich nicht wirklich Sinn und selbst wenn, woher weiß unser Detektive das? |
Das Kreuzworträtsel |
Fazit
Obwohl
nicht alles perfekt ist, handelt es sich doch bei „Criminal Intent“ um eine
der besseren Serienumsetzungen. Allemal interessanter als „Law and Order“
oder „CSI“.
Punkten konnte vor allem die innovative Gesprächsführung und dass der vierte Fall die bis dato für sich allein stehenden Mordfälle intelligent miteinander verflochten hat. Etwas mehr Spannung wäre aber schön gewesen. So kommen vor allem Fans der Serie, für die es sicher ein Pflichtkauf ist, und Adventurefreunde, die gern ermitteln, auf ihre Kosten. Allzu ungeduldig sollte man nicht sein, da es sehr viele Räume zu untersuchen gibt, von denen einige nur da sind, um das Areal größer wirken zu lassen, ohne dass sie irgend etwas zum Entdecken verbergen. Die Spielzeit liegt bei etwa 20 Stunden und verlängert sich sogar noch, wenn man jede Person beschatten lässt. Durch die drei Schwierigkeitsgrade sollte für jeden das Passende dabei sein, der sich der Herausforderung „Criminal Intent“ stellen will. |
Die Eltern des Opfers |
Systemanforderungen Windows 2000, XP,Vista, Pentium III 800 MHz, 128 MB RAM, 2,4GB Festplattenspeicher, 3D Grafikkarte mit 64 MB RAM, Soundkarte, DVD-ROM USK: ab 12 Jahre Hersteller Xider/Mindscape/ Legacy Interactive 2007 Mehr Bilder zum Spiel Pressemitteilung zum Spiel |
Das
Schienenlabyrinth
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