Geschichte John Yesterday hat sein Gedächtnis verloren
und sucht verzweifelt nach Antworten darauf, wer er ist und welches traumatische
Ereignis seinen Gedächtnisverlust verursachte. Der millionenschwere
Erbe Henry White, - nach eigenen Aussagen ein langjähriger Freund
Johns - finanziert die Spurensuche, die ihn rund um die Welt
führt. Nach und nach kehren bruchstückhaft seine Erinnerungen
zurück, die aber immer nur noch weitere Fragen aufwerfen: Wer ist
der geheimnisvolle Choke und warum glaubt dessen Freund, Boris, dass dieser
unsterblich ist? Was haben ein mittelalterlicher Orden von Teufelsanbetern
und Alchemie mit all dem zu tun? Je mehr Puzzleteile John zusammenträgt,
desto klarer wird, dass er einem gefährlichen Geheimnis auf der Spur
ist - einem Geheimnis um Leben und Tod.
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Grafik
Pendulos Entwickler sind sich treu geblieben
und haben sich auch bei diesem düsteren Mystery-Thriller für
den Comic-Look entschieden. Aber auch wenn diese Comic-Bilder, den teilweise
doch sehr brutalen oder verstörenden Szenen ihre Schärfe nehmen,
unterscheiden sie sich deutlich vom Gute-Laune-Comic-Stil à la
'Runaway': Wichtige oder besonders spannende Handlungsstränge werden
durch eine comicstripartige Abfolge vergrößerter Bildausschnitte
hervorgehoben und auch die markanten herben, bzw. verzerrten Gesichtszüge
der Spielfiguren unterstreichen den ernsthaften Inhalt des Spiels. Die
einzelnen Schauplätze wurden zwar gefällig, aber sehr statisch
in Szene gesetzt: Belebende Animationen fehlen fast vollständig und
trotzdem erzielen die schlichten, aber eindringlichen Bilder Wirkung.
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Verpackung, Installation
& Steuerung Verpackt in einen ansprechend gestalteten aufklappbaren
Karton findet sich eine DVD-Box mit 2 CDs - die eine enthält die
Spiel-DVD, die andere den kompletten Soundtrack - sowie ein überschaubares
8seitiges Handbüchlein und ein Poster im DIN A4 Format. Nach der
Installation wählt man eins von insgesamt 4 Symbolen aus und startet
damit das Spiel. Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus, wahlweise
kann man aber auch einige Aktionen über die Tastatur auslösen:
z.B. lassen sich Videosequenzen über das entsprechende Icon per Mausklick
oder mit der Esc-Taste überspringen. Objekte lassen sich mit
einem Klick näher betrachten (Lupe) oder ins Inventar aufnehmen (Hand).
Insgesamt erklärt sich die Steuerung aber ohnehin von selbst und
ansonsten kann man sie sich zu Beginn des Spiels erklären lassen
oder im Handbuch nachlesen.
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Ton und Musik Sehr gut gefallen hat mir die musikalische
Untermalung des Spiels. Ich neige oft dazu die Musik so weit herunterzuregeln,
dass sie kaum noch zu hören ist; in diesem Fall habe ich aber darauf
verzichtet, denn die Musik hat den unheimlichen oder bizarren Charakter der
Handlung auf wirklich eindrucksvolle Weise verstärkt. Sämtliche
Figuren wurden zudem mit einer passenden Stimme ausgestattet und die professionell
klingenden Sprecher haben durchweg gute Arbeit abgeliefert. Zwar
zeigte sich das gesprochene Wort nicht immer Synchron zu den Mundbewegungen,
aber das fiel nur ganz selten einmal auf und von daher kaum ins Gewicht.
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Rätsel "Der Fall John Yesterday" ist nicht besonders
rätselhaft ... Nun ja ..., zumindest was die Rätsel angeht.
Hauptsächlich gilt es Inventarrätsel der einfachen Art zu lösen.
Die dazu benötigten Gegenstände finden sich in aller Regel in
unmittelbarer Nähe und auch deren Einsatz liegt fast immer sofort
auf der Hand. Überhaupt wird eigentlich zu jeder Aufgabe gleich die
passende Anleitung mitgeliefert, sodass man die grauen Zellen nicht wirklich
beanspruchen muss. Darüber hinaus wurde ein umfangreiches Hilfesystem
im Spiel untergebracht: So kann man sich alle 'Hotspots' anzeigen und auch
Ratschläge zur weiteren Vorgehensweise geben lassen. Die entsprechenden
Icons sind durchgängig am unteren Bildschirmrand sichtbar und jederzeit
verfügbar.
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Fazit "Der Fall John Yesterday" hat mich vor
allem durch seine hochspannende Story und mit seinen überzeugenden,
teilweise sehr bösen und hintergründigen Charakteren gefesselt.
Zwischendurch verliert die Story (leider) etwas von ihrer düsteren,
bedrohlichen Atmosphäre und dem rasanten Tempo, denn die Sequenzen
als Schüler des weisen Alten wirkten mit ihrer ironisch spaßig
angelegten Erzählweise völlig deplaziert. Auch die leichten Rätsel
lassen noch viel Spielraum nach oben offen und sind für Rätselfreunde,
die die Herausforderung lieben, kaum der Rede wert. Und trotzdem: "Der
Fall John Yesterday" hat was und wenn man den Maßstab an Realitätsnähe
nicht allzu hoch anlegt und sich einfach auf die absonderliche, unheimliche
und mysteriöse Identitätssuche einlässt, wird man für
einige Stunden bestens unterhalten.
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Systemanforderungen
USK: ab 16
Pendulo Studios / Crimson Cow 2012 |
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