Jack Keane und das Auge des Schicksals


Geschichte:

Jack Keane - selbst ernannter Abenteurer von Welt - hat sich einer neuen Aufgabe verschrieben: Ein sagenumwobener Schatz, genannt "Ukumba - Das Auge des Schicksals", soll ihm gehören. Um das zu erreichen ist ihm kein Weg zu weit, kein Hindernis zu hoch und jeder noch so verrückte Einfall recht. Wer sonst würde sich schon freiwillig in Gefangenschaft auf eine von jeglicher Zivilisation abgeschnittenen Gefängnisinsel begeben, auf der die chinesischen Wachmänner Nitroglycerin zu ihrem Freizeitvergnügen trinken und die Häftlinge Wetten auf dein vorzeitiges, aber sehr unterhaltsames Ende in der Gefängnisarena abschließen? Jack, natürlich. Und wer muss ihn aus dem Schlamassel, in den er sich immer wieder bringt, heraushauen? Klar, seine bildhübsche, toughe (ge-)wehrhafte Freundin - Amanda. Dass so ein einzigartiger Schatz auch einen Bösewicht 1. Klasse - Professor Umbati - und seine Helfershelfer anzieht, war immerhin zu erwarten. Doch welche Rolle spielen der afrikanische Schamane, die verführerische Eve und der romantisch veranlagte Karl dabei? Die spannende turbulente Jagd, nach den Amulettteilen, die den Schlüssel zum Schatz bilden, wirbelt Jacks Leben ordentlich durcheinander. Und am Ende muss er sich der alles entscheidenden Frage stellen: Welches Rezept aus dem legendären Bananenkochbuch ist ihm das liebste? Äääh, nein, das war's nicht ... Moment, ich komm gleich drauf ... 


Jack is back!
Grafik:

Das Team von Deck13 ist seinem eigenen unverkennbaren Stil, den es mit Spielen wie Ankh 1-3, Jack Keane 1 und Haunted prägen konnte, treu geblieben: Bunt, liebevoll gestaltet und natürlich in 3D entfaltet sich die Spielwelt vor unseren Augen und die 3D-Charaktere passen, wie die Faust aufs Auge, da hinein. Ab und an zeigte ein Effekt nicht unbedingt die beabsichtigte Wirkung: So sahen die duschenden Wärter nicht feucht glänzend, sondern glänzend glasiert aus und erinnerten mich spontan an Spanferkel. Außerdem kann es vorkommen, dass man aus der Bewegung heraus auch schon mal einen ungünstigen Winkel erwischt und so den räumlichen Überblick verliert. Dann bleibt einem nur blindes klicken um die steuerbare Figur aus diesem Winkel heraus zu manövrieren. Das ist aber in aller Regel schnell passiert und hat dem Spielspaß keinen nennenswerten Abbruch getan. Insgesamt überwiegen jedoch die positiven Eindrücke, die die Grafik bei mir hinterlassen hat, bei weitem: Abwechslungsreiche, schön in Szene gesetzte Schauplätze und Spielfiguren, deren Aussehen ihre Charakterzüge und Persönlichkeit unterstreicht, machen das Abenteuer auch rein optisch zum Erlebnis. Zusätzlich sorgten zahlreiche Videosequenzen unterschiedlichster Länge für den nötigen Schwung und setzten mit filmischen Mitteln viele stimmungsvolle und belebende Akzente.


Gruselig grollender Gorilla

Verpackung, Installation & Steuerung:

Eine hübsch gestaltete Schachtel, die sich aufklappen lässt, beinhaltet eine DVD-Box mit der Spiel-DVD und die Spielanleitung. Die 11seitige Spielanleitung beschränkt sich dabei aufs Wesentliche und enthält außerdem eine Karte mit Jacks Reisezielen. Zuoberst liegt noch ein einzelnes loses Blatt mit ... Werbung? Auf dem Blatt wird (leider komplett in englischer Sprache) ein Hotel in Shanghai angepriesen. Das Spiel war erstaunlich schnell installiert, allerdings wird gegen Ende noch nach 3 Komponenten (Microsoft Visual C++, PhysX und DirectX) gefragt, die zum spielen benötigt werden, und die wir nun installieren (bzw. aktualisieren) lassen sollten. Die DVD kann nach der Installation aus dem Laufwerk entnommen werden.

Gesteuert wird, wie in einem Point&Click Adventure üblich, mit der Maus.
Aktionen (anschauen, sprechen, aufsammeln) lassen sich mit einem Linksklick erledigen. Der steuerbare Charakter (Jack oder Amanda) setzt sich bei gedrückt gehaltener linker Maustaste in Bewegung und folgt dem Mauszeiger. Mit dem Mausrad oder der Strg-Taste kann von gehen auf laufen umgeschaltet werden. Ein Rechtsklick lässt die Spielfigur 'springen'. Dialoge können per Klick abgekürzt, Videos mit der Leertaste übersprungen werden. Am linken oberen Bildschirmrand bleibt dauerhaft ein Lupensymbol eingeblendet, um das herum sich eine Reihe weiterer kleiner Symbole gruppiert. Mit einem Mausklick auf die Symbole werden verschiedene Aktionen/Ansichten ausgeführt:  Füller = Spiel speichern, Steuerrad = Spielmenü, Glühbirne = Tipps (zeigt alle Gegenstände, die sich aufnehmen lassen an), Tagebuch = aktuelles Ziel, Sprungfeder = springen. Die ersten Schritte werden zudem durch ein Tutorial begleitet. Das Spielmenü öffnet sich auch per Tastendruck mit der Esc-Taste. Gut gefallen hat mir, dass sich der Mauszeiger ohne unser Zutun z.B. in ein Fadenkreuz verwandelt, sobald Amanda zu ihrem Gewehr greift. Oder: In eine Sprechblase, wenn man jemanden vor sich hat, mit dem eine Unterhaltung möglich ist. Oder: In eine kleine Lupe, wenn es etwas näher zu betrachten und zu untersuchen gibt. Beim steuern der Spielfigur kann es auf Grund eines ungünstigen Blickwinkels auch schon mal etwas hakelig werden, insgesamt lässt sich das Spiel jedoch angenehm steuern und die Steuerung spielend erfassen. Etwas fiel mir aber doch noch negativ auf: Leider kann man nicht so ohne Weiteres aus dem Spiel heraus auf den Desktop zurückkehren, sondern nur mit Strg+Alt+Entf oder indem man das Spiel ganz verlässt.


Einmal um die ganze Welt ...



... und die Taschen voller Geld

Ton und Musik:

Wird sich die Mühe gemacht einem Adventure eine Deutsche Sprachausgabe zu spendieren, so kann man mit einiger Gewissheit davon ausgehen, dass das mit aller gebotenen Sorgfalt und qualitativ hochwertig geschieht: Jack Keane und das Auge des Schicksals bildet da keine Ausnahme. Klasse Sprecher machen ihren Job - und das wirklich richtig gut. Mich hat es zudem gefreut, dass Jack und auch Amanda die vertrauten Stimmen aus dem 1. Teil behalten haben. Man hört deutlich, dass hier Profis am Werk sind - im positiv gemeinten Sinn. Auch die Geräuschkulisse wurde, unüberhörbar, von Könnern entworfen. Ein weiterer Pluspunkt: In den Einstellungen lässt sich die Gesamtlautstärke und außerdem die Lautstärke der Effekte, der Musik und der Sprache nach den eigenen Vorlieben regulieren. Ein extra Lob hat sich in diesem Jack Keane Abenteuer die Musik zum Spiel verdient: Neben dem, aus dem Vorgänger bekannten, eingängigen J. K.-Thema, das hin und wieder anklingt, ist mir vor allem das mitreißende Lied aus dem Spiel-Menü aufgefallen: Karibik-Rhythmen gepaart mit afrikanisch beseelter Stimme - da kommt sofort gute Laune auf. Das ist doch mal wieder ein Soundtrack, den man sich auch ohne Spiel gern noch einmal anhört.


Der Schamane unterweist Jack in der Traumwelt

Rätsel:

In den letzten Jahren hat sich beim Rätseldesign in Adventurespielen ein Trend durchgesetzt, der mir langsam aber sicher auf den Geist geht: Bloß nicht die grauen Zellen des werten Spielers überanstrengen, lautet wohl - aus welchen Gründen auch immer - die Vorgabe. Und an diese Vorgabe hat man sich bei Jack Keane und das Auge des Schicksals leider auch (größtenteils) gehalten. Bis zu einem gewissen Grad lässt es sich natürlich nachvollziehen, dass man von Seiten der Entwickler darauf achtet, dass beim lösen der Rätsel der Spielfluss nicht ins stocken gerät, damit kein Frust aufkommt - erstrecht bei einem Spaß-Abenteuer. Aber darf man es sich (und muss es uns!) deshalb wirklich so leicht machen? Damit will ich die Rätsel nicht schlecht machen, das sind sie nämlich nicht. Aber kniffelig, wie angekündigt, leider auch viel zu selten. Gut gefallen hat mir, dass es an einigen Stellen im Spiel mehrere mögliche Lösungswege gibt und ab dem letzten Drittel wurden die Rätsel dann auch deutlich interessanter. Jack Keane 2 zu spielen macht richtig Spaß und die Rätsel fügen sich klasse ins Geschehen ein; die gestellten Aufgaben hätten aber gerne noch etwas anspruchsvoller sein dürfen, als das insgesamt gesehen der Fall war. In Hinsicht auf frustfreien Ratespaß darf man uns nämlich durchaus noch ein ganzes Stück mehr zutrauen.


Angst vor Fledermäusen? Lächerlich!


Fazit:

Jack ist back! Drohung oder Offenbarung? ^^ Das hängt wohl davon ab, wie einem Jack Keane 1 gefallen hat. Ich gehöre zu denjenigen, die den selbst ernannten chaotischen, großspurigen Helden mochten und sich auf die angekündigte Fortsetzung gefreut haben. Und diese Vorfreude wurde belohnt: Eine bunte, schön inszenierte Spielwelt mit vielen abwechslungsreichen Schauplätzen, eine großartige akustische Aufbereitung mit exzellenten Sprechern und Ohrwurm verdächtiger Musik, dazu eine fantastische Story, die einen mit aufregender Action und mystischen Geheimnissen pausenlos in Atem hält, diese gelungene Mischung garantiert Spaß und gute Laune von Anfang an bis zum Schluss. Lediglich bei den Rätseln hätte ich mir etwas mehr Schmackes, wie wir im Pott sagen, gewünscht. Kurz und gut: Dem Deck13 Team ist mit "Jack Keane und das Auge des Schicksals" ein grandioses Abenteuer geglückt, das mich für Stunden an den PC fesseln konnte. Damit, davon bin ich überzeugt, wird man Jack nicht nur die alten Freunde erhalten, sondern auch viele neue hinzu gewinnen.

Für mich ist Jack Keane und das Auge des Schicksals der Adventure-Spaß des Jahres.  



Panne in der Savanne

Systemanforderungen (Minimum):

  • Intel Pentium IV® @ 2,8 GHz oder vergleichbarer Prozessor mit SSE3
  • 1 GB RAM (Windows® XP) / 2 GB RAM (Windows® Vista/7)
  • Grafikkarte:
    Shader Modell 3.0 Hardware Unterstützung, mind. 256 MB VRAM, NVidia GeForce 7900 GT / ATI Radeon HD X1800 oder leistungsfähiger 
  • DirectX 9.0c® kompatible Soundkarte 
  • System:
    Microsoft Windows®, XP 32 Bit; Microsoft Windows® Vista/7, 32/64 Bit DVD-ROM, Maus, Tastatur, ca. 3,5 GB freier Festplattenplatz
USK: ab 12
Astragon/Deck13
2012



Das Geheimnis von Ukumba zum greifen nah

          Petra S. für Uwes Adventureseite, November 2012
Mehr Bilder zum Spiel


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