Runaway 2
The Dream of the Turtle



Die Geschichte

Brian und Gina machten Urlaub auf Hawaii. Gina will unbedingt nach Mala den Tiki Tempel besuchen und chartert  zu diesem Zweck eine kleine Propellermaschine, die mindestens so alt ist wie deren Pilot. Weit kommen sie damit nicht, da der Pilot wohl doch etwas sein Verfallsdatum überschritten hatte. Es gibt nur einen Fallschirm an Bord und so wirft Brian Gina damit aus der Maschine. Es gelingt ihm gerade noch so das Flugzeug im Dschungel zu landen. Brian steigt unverletzt aus, aber Gina hatte wohl nicht so viel Glück. Auf sie wird geschossen und sie landet im See. Brian macht sich natürlich sofort auf die Suche nach ihr, doch ganz ohne Hilfe wird er es nicht schaffen Gina zu retten. Aber wozu hat man schließlich alte Freunde?
“Runaway 2“ beginnt genau da, wo Teil 1 endete. Wer den ersten Teil nicht kennt, oder nicht mehr genau weiß um was es ging, hat die Möglichkeit sich in den Optionen die Geschichte noch einmal von Brian erzählen zu lassen und sollte dies auch tun.


Brian sucht einen Weg aus den Dshungel
Die Grafik

„Runaway 1“ war grafisch schon beeindruckend, aber Teil 2 übertrifft dies noch einmal um Längen. Hier gibt es nichts zu kritisieren. Sehr schön gezeichnete, abwechslungsreiche, zum Teil scrollende 2D Hintergrundbilder und über 25 3D animierte Charaktere erwarten uns im Spiel. Die Personen sind allesamt sehr gut animiert und sprechen Lippensynchron. Dazu gibt es über eine Stunde Zwischensequenzen zu erleben. Neben den sehr langen Intro sind teils mehrere Minuten lange Filme zu sehen, welche die Geschichte wunderbar vorantreiben und wo sich der Spieler einfach einmal zurücklehnen und genießen kann.
Besitzer langsamer Rechner haben die Möglichkeit die hoch auflösende Grafik  und die Kantenglättung von Brian in den Optionen auszuschalten.



Die schöne Lokelani verführt Brian
Verpackung, Steuerung & Technisches

“Runaway 2“ erscheint auf einer DVD, welche sich in einer DVD Box befindet und diese wiederum wurde in die allseits beliebte Pappklappbox gesteckt. Dem Spiel liegt ein 27-seitiges gedrucktes Handbuch bei.
Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Mit der rechten Maustaste bewegen wir Brian. Leider kann er nicht rennen, aber mit einem Doppelklick auf den Ausgang, kann das Bild schneller verlassen werden. Leider nutzt das bei scrollenden Bildern recht wenig, so dass man schon mal etwas warten muss, bis der Gute durch das Bild gewandert ist. Mit dem Lupensymbol können Gegenstände untersucht werden und mit dem Handsymbol nehmen wir sie mit. Das Inventar befindet sich am oberen Bildschirmrand und kann mit einem Klick geöffnet werden. Hier ist es auch möglich Gegenstände miteinander zu kombinieren. Wie schon im Vorgänger, nimmt Brian auch im zweiten Teil einige Dinge erst mit, wenn er weiß wozu sie gut sind. Leider ist das aber recht willkürlich und so bleibt es nicht aus, dass die Umgebung oft mehrmals abgesucht werden muss. Wenn er sagt, dass er nicht weiß wozu er es brauchen könnte, dann sollte man sich die betreffende Stelle schon einmal gut vormerken.
An der Steuerung selbst gibt es nichts weiter zu bemängeln. Sie ist kinderleicht und stellt sicherlich auch für Anfänger kein Problem da.
Einen Bug, welcher das Spiel zum Absturz bringen kann, gibt es leider auch ganz zum Schluss. Hier folgt hoffentlich bald ein Patch. Man kann die Stelle (Globus) allerdings umgehen, so dass ein Durchspielen von“ Runaway 2“ möglich ist. Sackgassen und Actionsequenzen gibt es keine und auch sterben ist nicht möglich.


Auf Sushis Schiff treffen wir Rutger wieder
Sprache und Musik

In Intro hören wir Boygroup Musik von Ryk-C und egal was man von dieser Art Musik hält, es geht ins Ohr und passt zum sonnigen Hawaii einfach perfekt. Die Sängerin Vera Dominguez, welche die Titelmusik in “Runaway 1“ sang, ist ebenfalls wieder mit gleich drei Liedern vertreten. Diese werden meist in den Zwischensequenzen benutzt. Selbst Brian spielt uns diesmal ein Ständchen auf der Gitarre und singt dazu. Ich finde es sehr gut, wenn Spiele richtige Titelmelodien haben und dafür bekommt „Runaway 2“ einen dicken Pluspunkt. Auch die normale Hintergrundmusik und die Geräuschkulisse sind gelungen und werden jederzeit passend eingesetzt.
Die Anzahl an Dialogen ist enorm. Gespräche verlaufen nie kurz und können sich problemlos auch mal über mehrere Minuten hinziehen. Meist sind diese aber interessant oder zumindest lustig. Anspielungen auf Filme und Fernsehen wurden reichlich eingesetzt. Die Sprecher von Brian und Gina sind zum Glück  wieder die alten, aber auch alle anderen Charaktere wurden professionell besetzt und machen“ Runaway 2“ zu einem Genuss für die Ohren. Untertitel können eingeschaltet werden.


Brian singt uns ein Lied
Rätsel

Klassische Comic Adventure Rätselkost bekommen wir in “ Runaway 2“ serviert. Angefangen von Botengängen (Bringe mir DIES, ich gebe die DAS dafür), über Inventarrätsel, wo es gilt aus mehreren Dingen etwas zu basteln, was an anderer Stelle wieder angewandt wird, bis hin zu Dialogrätsel. Diese waren in letzter Zeit eher selten in Adventures zu finden. Hier muss zum man zum Beispiel Lokelani, der Strandschönheit, genau zuhören und auf ihre Fragen danach die richtigen Antworten auswählen. Scheitert man, kann dies aber immer  wiederholt werden. Fast alle Rätsel sind logisch. Nur selten kommt man über reines ausprobieren weiter. Der Schwierigkeitsgrad schwankt zwischen leicht und mittelschwer. Die ganz harten Rätselnüsse gibt es nicht zu knacken. Die Rätseldichte ist angenehm hoch, manchmal aber mit einigen Laufwegen verbunden. Vermitteln wie beispielsweise zwischen Rutger und Saturn, laufen wir leider viele male durch das ganze Schiff.

Unsere alte Freundin Sushi ist wieder mit dabei
Fazit

Das Spiele einen kleines Ende offen lassen um eine Fortsetzung zu ermöglichen ist nichts Neues, dass ein Spiel aber einfach aufhört, ohne auch nur ein bisschen etwas aufzulösen und dem Spieler statt dessen ein "Fortsetzung folgt" Bild einblendet, ist schon sehr dreist. „Syberia „hatte es schon einmal ähnlich gemacht, aber “ Runaway 2“ toppt das ganze noch einmal.  Die Spielzeit liegt bei 15-20 Stunden, allerdings im derzeit gängigen Adventuredurchschnitt, so das der Preis in Ordnung geht. Bleibt also ein „Runaway 2“ – „Teil 1“ zu bewerten und bis hierhin war es sehr gut.
Die ersten 4 Kapitel sind richtig klasse. Genau so haben es sich bestimmt viele Fans gewünscht. Die Geschichte ist spannend, die Rätseldichte hoch und die Rätsel selbst sehr abwechslungsreich und meist logisch. Exzellente Grafik, gute Synchronisation und Musik machen das Spiel zu einem Erlebnis.  In Kapitel 5 und 6 verlassen wir die Geschichte dann allerdings fast vollständig. Unsere Suche nach Gina wird zur Nebensache, dafür treffen wir reichlich alte Bekannte wieder. Ein Zwischenspiel sozusagen, vor dem Großen Finale. Gemeinsam wird es sicherlich gelingen allen Gefahren zu trotzen, nur erfahren wir das erst in der Fortsetzung, wann immer diese auch erscheinen wird.
“Runaway 2“ ist trotzdem das erhoffte gute Spiel geworden und ich kann es wirklich jedem Adventurespieler empfehlen. Die Mischung aus humorvolle Dialogen, Sience Fiction und ernsthafter Geschichte in Comic Grafik funktioniert erstaunlich gut. Wäre “Runaway 2“ ein Film, würde es sicher in die Kategorie Action - Komödie eingeordnet werden. 



In Alaska trifft man diesen komischen Typen
Systemanforderungen

  Pentium 3, 128 MB RAM, DirektX 9 kompatible Grafikkarte, Bildschirm mit Unterstützung für 1024x767 und 16/24 bit Farbtiefe, DirektX 9 kompatible Soundkarte, DVD-ROM Laufwerk, Maus und Tastatur
Windows 98/ME/2000/XP, DirektX 9.0c

USK: ab 12 Jahre
Hersteller
Pendulo Studios, Crimson Cow, ANACONDA

2006

Mehr Bilder zum Spiel
Pressemitteilung zum Spiel

Hoffentlich bald

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6.Jan.2007. Uwe Eiselt