The
Night of the Rabbit
Geschichte:
Der 12jährige Jerry Haselnuss träumt
davon ein Zauberer zu werden. An einem seiner letzten Sommerferientage
geschehen plötzlich seltsame Dinge und Jerry macht die sensationelle
Entdeckung: Magie - echte Magie! - gibt es wirklich. Die sonderbaren
Ereignisse finden ihren Höhepunkt, als ein weißes Kaninchen
mit blutroten Augen, der Marquis de Hoto, auftaucht und Jerry anbietet,
ihn zum Magier auszubilden. Der Marquis führt Jerry in das fantastische
Reich Mauswald, in dem er sprechenden Tieren, flüsternden Statuen und
vielen weiteren erstaunlichen Geschöpfen begegnet. Schon bald schließt
der aufgeweckte, hilfsbereite Junge Freundschaft mit den Mauswald-Bewohnern
und meistert mit ihrer Unterstützung seine ersten Prüfungen als
Zauberlehrling. Währenddessen tauchen unheimliche Fremde in Mauswald
auf und mit ihnen der Schatten einer dunklen Bedrohung. Noch ahnt Jerry
nicht, dass es an ihm ist, seine neuen Freunde und das magische Reich zu
retten ...
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Grafik:
Den Spieler erwarten wunderschöne,
handgezeichnete Hintergründe, in die sich die cartonhaften, drolligen
2D-Charaktere stimmig einfügen. Vom ersten Augenblick an hatte ich
den Eindruck durch ein lebendig gewordenes Bilderbuch zu blättern,
das durch seine warmherzige Gestaltung und farbenprächtige Detailverliebtheit
den märchenhaften Charakter des Spiels zauberhaft illustriert. Der
umsichtige Einsatz von Animationen und Videosequenzen hat mir dabei besonders
gefallen, da man bewusst auf übertriebene Show-Effekte zugunsten
unaufdringlicher, aber gezielter Wirkung verzichtet hat: Die Spielgrafik
besitzt den nostalgischen Charme und den Hauch Romantik, die unabdingbar
zu einem gut erzählten Märchen dazu gehören, und bietet
dennoch alles auf, was ein zeitgemäßes Grafik-Adventure ausmacht.
Optisch lässt "The Night of the Rabbit" kaum Wünsche offen und
zählt für mich mit zu den schönsten Comic-Abenteuern, die
ich in den letzten Jahren gesehen habe.
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Verpackung, Installation
& Steuerung:
Wer die limitierte Auflage erwirbt, der
darf sich zusätzlich zur Spiel-DVD noch über feine Extras,
wie Hörspiel- + Soundtrack-CD und Wendeposter freuen. Auch lässt
man die schöne Tradition, Kopierschutz mit Hilfe eines beigefügten
Gimmicks manuell ausführen zu lassen, wieder aufleben: Jedes Spiel
enthält eine 'Zaubermünze', durch die hindurch wir im
Handbuch versteckte Meister/Schüler-Symbole entschlüsseln
können, die zum freischalten im 1.Spielabschnitt benötigt werden.
Das umfassende Handbuch ist eine Augenweide, allerdings hätte die
Schrift für mich gerne deutlich größer ausfallen dürfen.
Die Installation verlief zügig und reibungslos; anschließend
darf die Spiel-DVD aus dem Laufwerk entfernt werden.
Die Steuerung wurde angenehm einfach gehalten und funktionierte,
wie die gesamte Spieltechnik, perfekt. Gesteuert wird ausschließlich
mit der Maus. Kommandos werden mit der linken Maustaste ausgeführt,
das Inventar wird mittels Mausrad aufgerufen
und mit der rechten Maustaste lassen sich Inventargegenstände näher
betrachten. Ans Inventar wurde eine Symbolleiste gekoppelt, über
die man schnell und unkompliziert das Hauptmenü, sowie das Speicher-Menü
erreichen kann. Speicherplätze stehen unbegrenzt (?) auf jeden Fall
aber ausreichend zur Verfügung.
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Stimmen, Ton und Musik:
"The Night of the Rabbit" wurde professionell
auf hohem Niveau vertont. Stimmen, Musik und Geräusche bilden ein harmonisches
Ganzes, das die märchenhafte Spielwelt hörbar mit Leben erfüllt.
Alle Spielfiguren haben eine passende Stimme erhalten und die Sprecher klingen
so gut mit der Handlung vertraut, dass sie sich glaubhaft in ihre Rollen
einfühlen konnten. Regelrecht dankbar bin ich dafür, dass
man Hauptfigur Jerry keine zu nervige, künstlich verstellte, 'lustige'
Kinderstimme verpasst hat, denn das hätte, bei den vielen Dialogen und
seinem Hang alles gaaanz ausführlich zu kommentieren, den Spielspaß
trüben können. So aber konnte ich gut auch mit seinen längeren
Vorträgen leben. Trotzdem hätte ich mir hier etwas mehr Zurückhaltung
gewünscht, mal einen 'Gedankenstrich' statt munteres Geplapper, damit
sich der Zauber der Bilder und auch die eigene Fantasie entfalten kann.
Allerdings darf man diesen Kritikpunkt auch nicht überbewerten,
denn abgesehen von dem 'etwas zu viel', hat man bei der Vertonung sonst
wirklich alles richtig gemacht. Und mit einem Mausklick lässt sich
den vielen Worten ja auch jederzeit ein schnelleres Ende machen.
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Rätsel:
Die Rätsel sind - für erfahrene
Adventurespieler - durchweg leicht zu lösen. Wer die große
Herausforderung sucht, wird hier nicht auf seine Kosten kommen, denn das
Rätseldesign wurde größtenteils auf den Abenteurer-Nachwuchs
zugeschnitten. Ältere Kinder dürften mit den meisten Aufgaben
selbstständig zurecht kommen und für
die Kleinen gibt es jede Menge niedliche Dinge (Sticker, magische Tautropfen,
Quartettkarten) zu sammeln. Ganz ohne die Hilfe eines Erwachsenen geht es
jedoch nicht: "The Night of the Rabbit" ist ein Familien- kein Kinderspiel!
Besonders dabei den richtigen Lösungsansatz zu finden,
könnten Kinder, auf sich allein gestellt, schon mal
den Durchblick verlieren: In der weitläufigen Spielwelt mit
seinen zahlreichen Ansprechpartner, kommen neben den Inventargegenständen,
auch Zaubersprüche und Zaubermünze zum Einsatz und das richtige
Timing (Tag oder Nacht) muss auch beachtet werden. Im Team lässt
sich aber mit Allem spielend fertig werden. Ins Spiel
eingebaute Hilfefunktionen sorgen außerdem dafür, dass niemand
völlig ratlos bleibt: Die Zaubermünze (Leertaste) zeigt alle Hotspots/Ausgänge
an und mit dem Ratersuch-Zauber lässt sich ein, leider sehr allgemein
gehaltener, Tipp von Marquis de Hoto einholen. Als Familienspiel
gedacht, macht diese komplexe Rätselgestaltung Sinn, garantiert sie
doch, dass sich Groß und Klein gleichermaßen gefordert und unterhalten
fühlen.
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Fazit:
"The Night of the Rabbit" wurde uns von
Daedalic als Familienspiel angekündigt und genau das ist es auch -
ein Familien- kein Kinderspiel! Gemeinsam werden Erwachsene und Kinder
großen Spaß an der Erkundung der magischen Welt von Mauswald
haben, aber auch mir - mittlerweile ein alter Adventure-Hase und bekennender
Einzelspieler - hat das Abenteuer richtig gut gefallen. Man muss sich allerdings
darüber im Klaren sein, dass man schwerpunktmäßig ein Kinder
ansprechendes Adventure bekommt: Bilderbuchgrafik, niedliche Sammelobjekte
und märchenhafte Spielfiguren sind sicher nicht jedermanns Sache. Aber
die weitläufige Spielwelt und das komplexe Rätseldesign gleichen
das wieder aus so, dass auch die Großen davon angesprochen werden.
Deshalb lautet mein Fazit: Wer sich darauf einlässt, wird mit einem
entzückenden Spiel belohnt - einem Märchen voller Magie und spannenden
Geheimnissen, mit drolligen aber auch skurrilen Figuren und feinem Sinn für
Humor. Für Kinder (zum allein spielen) nicht geeignet, aber als Familienspiel
und für alle, die im Herzen Kind geblieben sind, unbedingt zu empfehlen.
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Systemanforderungen:
- Betriebssystem: Windows XP /Vista / 7 /
8
- Prozessor: 2,5 GHz Single Core oder 2 GHz
Dual Core
- Arbeitsspeicher: 2 GB
- Freier Festplattenspeicher: 6 GB, OpenGL2.0
kompatibel
- Grafikkarte: min. 256 MB RAM, DirectX 9.0c
kompatibel
USK: ab 0
Daedalic Entertainment
2013
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