Tale of a Hero



Geschichte

Dem jungen Olaf wurden Heldengeschichten schon an der Wiege gesungen, denn sein Vater war ein berühmter Drachentöter im Dienste des Königs. Später fiel der gefeierte Held in Ungnade und wurde vom Hofe verbannt; aber sein Sohn, der nun als einfacher Fischer in einem kleinen Dorf lebt, hält das Andenken seines Vaters in Ehren und tritt, wenn es nötig wird, auch in dessen Fußstapfen. Als ein Monster sein Heimatdorf bedroht, nimmt er den Kampf mit der schrecklichen Kreatur auf, um seine Nachbarn zu beschützen. Doch Olaf hat seine eigenen Methoden mit 'Monstern' fertig zu werden und statt zu töten, beseitigt er ein Problem lieber mit Köpfchen.

Eines Nachts taucht die Hexe Pripogala bei Olaf auf und warnt ihn vor einem wieder erwachten schrecklichen Feind: Der Eisriese Krugell
will Rache für den Tod seines Bruders, der von Olafs Vater auf Befehl des Königs erschlagen wurde. Die Tochter des Königs wurde bereits von dem mächtigen Titanen entführt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser sich auch Olafs Familie zuwendet. Darauf will der junge Held natürlich nicht warten und so macht er sich umgehend daran den Eisriesen in seinem Versteck aufzuspüren und die Prinzessin zu befreien. Am Ende seiner abenteuerlichen Reise muss Olaf sich nicht nur dem Eisriesen, sondern auch der Erkenntnis stellen: Es ist nicht leicht ein Held zu sein. Und: Wie eine echte Heldengeschichte ausgeht, kann man niemals im voraus wissen ...
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Grafik

Zwar ist die 'Handschrift' der Grafikabteilung von Future Games eindeutig zu erkennen, aber die klare stilsichere Linie, durch die sich z.B. Blackmirror, Nibiru oder auch Alter Ego auszeichnen konnten, ist nur partiell vorhanden. So entstand bei mir schnell der Eindruck, man hätte hier älteres Bildmaterial mit moderneren grafischen Mitteln 'aufgefrischt'. Die Grafik wirkt, besonders im ersten Abschnitt, sehr steif und bewegungsarm und über das gesamte Spiel hinweg bekommt man zu oft nur einen Schwarzen Bildschirm gezeigt, wenn unser Held besondere Aktionen ausführt. Auch die vielen kleineren Zwischensequenzen lassen, bis auf wenige Ausnahmen, den letzten grafischen Feinschliff vermissen und selbst die schönste Videoszene mag man irgendwann nicht mehr sehen, wenn sie einem wieder und wieder vorgesetzt wird.  Die Grafik von "Tale of a Hero"hat also durchaus einige Schwachpunkte aufzuweisen . Doch trotz - oder gerade wegen? - dieser kleinen Schwächen strahlt "Tale of a Hero" eine Wärme und Charme aus, die den auf Hochglanz polierten Vorgängern über weite Strecken abging.

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Verpackung, Installation & Steuerung

Ein hübscher bunter aufklappbarer Karton, darin eine DVD-Box mit der Spiel-DVD und ein 8seitiges Handbüchlein gehören zur deutschen Kaufversion von "Tale of a Hero". Die Installation verlief unproblematisch und startete nach einlegen der DVD automatisch. Bei Bedarf kann man den Vorgang natürlich auch manuell mit der Setup-Datei vom Arbeitsplatz aus starten. Anschließend kann man die Spiel-DVD aus dem Laufwerk entfernen, die DVD wird zum spielen nicht mehr benötigt.

Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Der Mauszeiger, ein gelber Pfeil, verfärbt sich blau, sobald eine Möglichkeit zur Interaktion gegeben ist. Ein roter Pfeil weist auf Ausgänge hin, die man mit einem Doppelklick sofort nutzen kann, um in den angrenzenden Bereich zu springen. Mit der Tabtaste kann man sich die Ausgänge anzeigen lassen. Aktionen werden mit der linken Maustaste ausgeführt, mit der rechten Maustaste kann man Gegenstände oder Personen genauer untersuchen. Auch die Dialoge können mit einem Rechtsklick unterbrochen werden.  Das Inventar wird automatisch angezeigt, wenn man mit der Maus an den oberen Bildschirmrand fährt und dort findet man auch eine Übersichtskarte, über die man einige Zielorte schneller erreichen kann. Das Spielmenü kann ebenfalls mit einem Mausklick auf ein Symbol am unteren Bildschirmrand angesteuert werden. Insgesamt stehen dort 48 (4x12) freie Speicherplätze zur Verfügung, die aber in aller Regel mehr als ausreichend sein dürften.  Mit der Esc-Taste kann man Videosequenzen abbrechen oder im Spiel zum Hauptmenü zurückkehren. 
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Ton und Musik

Die deutsche Sprachausgabe kann sich hören lassen. Sei es die Leistung der Synchronsprecher, die eingepflegte Geräuschkulisse oder die auf das Geschehen abgestimmte Hintergrundmusik, das Ergebnis klingt in jedem Fall gut. Die Sprecher unterstreichen mit zum Charakter passender Stimme die Handlung und wissen ganz offenhörbar recht genau, worum es im Spiel geht. Nebenbei bemerkt, empfand ich es auch als sehr angenehm, dass hier Sprecher zum Zug kamen, deren Stimmen man noch nicht aus zig anderen Adventures kennt und deshalb automatisch mit anderen Spielfiguren verbindet - umso mehr da sie ihren Job wirklich ausgezeichnet gemacht haben.  Ob unser Held einen verschrobenen Seher davon überzeugen muss, ihm zu helfen oder in einen Kampf mit einem unmenschlichen Titanen verstrickt ist, kann man nicht nur sehen, sondern auch hören, denn d ie abwechslungsreiche Musik trägt enorm dazu bei, dass in jedem Handlungsstrang die dazu passende Stimmung aufkommt. Abgerundet wird das Hörerlebnis durch den durchdachten und wohldosierten Einsatz von Hintergrundgeräuschen. Akustisch, so jedenfalls mein Eindruck, spielt "Tale of a Hero" in der oberen Liga mit.




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Rätsel


In "Tale of a Hero" gibt es nur eine Rätselart - Inventarrätsel. Es heißt also: Gegenstände suchen, ins Inventar aufnehmen, diese im Inventar auch mal kombinieren und dann am richtigen Platz einsetzen. Eine spezielle Suchhilfe-Funktion gibt es nicht und deshalb sollte man die einzelnen Szenen gründlich mit dem Mauszeiger abtasten, um keinen Hotspot zu übersehen. Manche Gegenstände kann man erst aufspüren, wenn man mit einer bestimmten Person darüber gesprochen und so Hinweise darauf erhalten hat. Doch normalerweise fallen einem die spielrelevanten Gegenstände gut ins Auge und mit etwas Geduld, sollte man alles Nötige finden können. Der Einsatz der Gegenstände wird einem dafür recht einfach gemacht. Ob im Inventar oder im Spiel: Hat man den passenden Gegenstand ausgewählt, leuchtet er auf, sobald man ihn über die vorgesehene Stelle zieht, und so weiß man immer sofort, ob es überhaupt Sinn macht ihn dort einzusetzen. Lästiges rumprobieren fällt also weg. Der Schwierigkeitsgrad hält sich ebenfalls in Grenzen und abgesehen davon, dass man unnötig oft hin und her rennen muss, macht es viel Spaß den Lösungsweg auszutüfteln.
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Fazit

"Tale of a Hero" wurde nach einem alt bewährten Rezept entwickelt, welches Future Tales - zum Glück - wieder entdeckt hat. Man nehme ....  Einen erfrischend unbekümmerten Helden der sich aufmacht, eine gefangene Prinzessin zu befreien, und dabei in einer magischen Welt voller Zauberer, Riesen, Geister, Monster und Drachen jede Menge Abenteuer zu bestehen hat. So einfach können die Zutaten für ein richtig gelungenes Fantasy-Adventure sein. Daran ändert auch nichts, dass die Grafik nicht auf dem allerneuesten Stand ist und hier und da etwas schwächelt. Die launig agierenden Synchronsprecher und eine schön abgestimmte musikalische Untermalung machen den teilweise etwas unharmonischen optischen Eindruck mehr als wett. Fügt man dieser unterhaltsamen Mischung noch ein unkompliziertes Rätseldesign hinzu, das völlig auf nervige Puzzel- und Minispieleinlagen verzichtet, kommt dabei etwas heraus, das es in dieser Form schon länger nicht mehr gab: Ein Gute Laune Adventure, wie es im Buche steht - im Märchenbuch!

Daedalic hat einmal mehr ein Händchen für Point & Click Abenteuer abseits des Mainstream bewiesen und ein  märchenhaftes Fantasy-Adventure auf den deutschen Markt gebracht, das erstmal keiner haben wollte. Danke, kann ich da nur sagen, denn wir hätten hierzulande beinahe etwas verpasst.
Also: Pssssssst ... Unbedingt weiter empfehlen!
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Systemanforderungen
  • Windows 7 / Vista / XP / 2000 / 98 (SE)
  • Pentium 1,3 GHz oder vergleichbar
  • 256 MB RAM
  • DirectX kompatible Grafikkarte mit 32 MB RAM
  • DirectX kompatible Soundkarte 
  • DirectX 9.0 oder höher
  • 2, 5 GB freier Festplattenspeicher
  • DVD-Laufwerk, Tastatur und Maus 
USK 6

2010
Daedalic Entertainment / Future Games

Mehr Bilder zum Spiel
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Getestet und berichtet von Petra S. für Uwes-Adventureseite