The Legend of Crystal Valley


Geschichte

Eve erhält einen Brief von ihrem Vater, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er schreibt ihr, dass er sein Ende nahen fühlt und seine Tochter noch ein letztes Mal sehen möchte.  Beunruhigt macht sie sich sogleich zu ihrem Elternhaus auf, doch das ist menschenleer und völlig verlassen. Im Arbeitszimmer ihres Vaters entdeckt Eve einen verborgenen Durchgang, der in eine andere Welt führt - eine Welt voller Magie und fantastischer Wesen.  So fremd und unglaublich ihre diese Welt auch auf den ersten Blick erscheinen mag, hier, das spürt das junge Mädchen instinktiv, gehört sie hin und hier wird sie auch ihren Vater finden. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn das magische Reich von "Crystal Valley" ist in Gefahr und droht für immer auseinander zu brechen. Nach und nach erfährt Eve die ganze erschreckende Wahrheit: Verantwortlich für den bevorstehenden 'Weltuntergang' ist niemand anderer, als ... ihr Vater!


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Grafik

"The Legend of Crystal Valley" sieht, für ein Grafikadventure Jahrgang 2009/10, äußerst bescheiden aus. Mir ist in den letzten Jahren kein anderes Spiel untergekommen, das mich von seiner Optik her so wenig angesprochen hat, wie dieses hier. Dabei sind die 2D-Hintergründe noch ganz ansehnlich, teilweise sogar sehr schön, geraten, aber es fehlt ausnahmslos überall an spannenden oder Atmosphäre schaffenden Details. Auch die Spielwelt belebende Animationen sucht man vergebens; wenn überhaupt dann flackert hier und da mal ein magisches Licht oder ein Springbrunnen plätschert monoton vor sich hin. Das ist dann aber auch schon das höchste der Gefühle. Die in 3D animierten Charaktere fügen sich dank unsauberer Übergänge auch nicht gerade harmonisch in die Umgebung ein. Während die fantastischen Geschöpfe und magischen Wesen mit ihrem Aussehen noch einigermaßen überzeugen können, lässt die Gestalt(ung) der menschlichen Figuren viel zu wünschen übrig. Besonders die Hauptfigur Eve wirkt durch die grob vereinfachte Darstellung und ihre verbeulte Anatomie so lebendig und reizvoll, wie eine Gummipuppe. Immerhin sorgen zahlreiche kurze Videoeinspielungen noch für etwas mehr Bewegung und an einigen Stellen werten hübsch anzusehende Lichteffekte den doch eher enttäuschenden Gesamteindruck etwas auf. 

 
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Verpackung, Installation & Steuerung

In eine schlichte DVD-Box verpackt und mit einem umfangreichen, mit Platz für Notizen und Szenenbildern ausgestatteten Handbuch, macht die deutsche Kaufversion einen grundsoliden Eindruck - nicht mehr. Die Installation verlief reibungslos, die Spiel-CD muss auch nach der Installation im Laufwerk verbleiben.

Man muss zwar kein Computerspezialist sein um damit fertig zu werden, aber bei 'modernen' P&C Adventures hab ich schon weitaus unkompliziertere Steuerungen erlebt.
Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Der Mauszeiger in Form eines kleinen Dreiecks/Pfeil färbt sich bei einfacher Fortbewegungsmöglichkeit gelb, bei einem Ausgang blau und  über einem interaktivem Objekt grün. Entdeckt man einen interaktiven Bereich im Spiel, öffnet sich, wenn man ihn anklickt, eine kleine Symoblleiste mit einem Auge (untersuchen) und einer Hand (ins Inventar aufnehmen/benutzen) darin. Das Inventar selbst ist in drei Bereiche unterteilt: 1.Dem eigentlichen Inventar, wo sich alle Gegenstände finden. 2. Dem Bereich Magie, wo sich erlernte Zaubersprüche befinden. 3. Dem Tagebuch, das alle geführten Dialoge festhält. Inventar oder Spielmenü kann man entweder über das entsprechend gekennzeichnete Icon oder mit einem Rechtsklick, bzw. mit der Esc.-Taste aufrufen. Speicherplätze stehen ausreichend zur Verfügung. Positiv ist mir aufgefallen, dass man problemlos auch während des Spiels zum Desktop zurückkehren und wieder ins Spiel einsteigen kann. Außerdem wird einem der lahme Trott mit dem sich Eve fortbewegt nur einmal zugemutet, sobald man einen neuen Bereich einmal aufgesucht hat, kann man ihn ganz einfach und schnell per Doppelklick erreichen.
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Sprache und Musik

Die Deutsche Sprachausgabe klingt, jedenfalls so weit es die Sprecherleistung betrifft, sehr gut. Die Stimmen passen zu den Charakteren und man hört deutlich heraus, dass die Sprecher ihren Job einwandfrei beherrschen. Deshalb ist es auch schade, dass nur die Dialoge vertont wurden. Denkt Eve über ein Thema, einen Gegenstand oder eine Person nach, ist davon leider nichts zu hören, denn man kann ihre Gedankengänge nur als Untertitel am unteren Bildschirmrand mitverfolgen; dadurch verbringt man zu häufig eine längere Zeitspanne in einer völlig stummen Spielwelt und der Hauptcharakter Eve wirkt distanziert und bleibt dem Spieler fremd. Auch die Geräuschkulisse reißt nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Die wenigen Hintergrundgeräusche wurden auch noch schlecht ausgesteuert und drängen sich immer wieder unangenehm in den Vordergrund. Das geht sogar so weit, dass man einzelne Dialoge kaum noch verstehen kann. Auch der Versuch, dieses Ärgernis über die Audioeinstellungen abzustellen, misslang - egal, wie weit ich die Umgebungs- und Effektlautstärke runter regelte, das Ergebnis war nicht zufriedenstellend, bis ich  schließlich ganz  darauf verzichtete. Tja, bleibt noch die Musik ... Die ist gar nicht mal übel. Nur leider passen die verschiedenen musikalischen Themen sehr selten zum jeweiligen Spielgeschehen. Da ertönen, um nur ein Beispiel zu nennen, mystisch-sphärische Klänge obwohl Eve sich noch in ihrer vertrauten Umgebung daheim befindet und dieselben (oder sehr ähnlich klingende) schläfern einen in einem besonders dramatischen Spielabschnitt fast ein. 
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Rätsel

Die Rätsel in "The Legend of Crystal Valley" verdienen diese Bezeichnung eigentlich nicht. Inventarrätsel, die in diesem Spiel den Hauptteil ausmachen, sind doch nur dann wirklich rätselhaft oder interessant, wenn es in der Umgebung jede Menge zu finden und zu untersuchen gibt. Das ist hier aber nicht der Fall: Nahezu jedes Objekt, das man sich näher ansehen kann, wird auch gebraucht, um im Spiel voran zu kommen. Man stolpert förmlich über die  benötigten Objekte und wie man gefundene Inventargegenstände einsetzen muss, liegt ebenfalls auf der Hand. Das Ganze wird vielleicht noch ein wenig, aber nicht wesentlich, spannender dadurch, dass man ab und zu auch mal einen zuvor erlernten Zauberspruch anwenden muss.  Auch die eingebauten Schalter- und Schieberätsel stellen keine echte Herausforderung dar: In unmittelbarer Nähe liegt ein dazu gehöriger 'Schaltplan' und alles Übrige ist dann, tatsächlich, nur noch ein Kinderspiel.
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Fazit

Es spielt für mich keine Rolle, wie 'toll' die Grafik eines Adventures ist und wie 'perfekt ' es vertont wurde; wenn es mit einer mitreißenden Geschichte gesegnet ist und das Gesamtkonzept stimmt, kann ich über Vieles hinwegsehen und hören. Bei "The Legend of Crystal Valley" geht aber so wenig zusammen, dass ich kaum einmal vom dürftigen visuellen und akustischen Eindruck, den dieses Spiel auf mich machte, abgelenkt wurde. Die Fantasy-Geschichte, um die junge Eve, die es urplötzlich in eine fremde magische, vom Untergang bedrohte Welt verschlägt, hat, zugegeben, viel Potential, wird aber über weite Strecken so fade erzählt, dass ich nie wirklich in das Geschehen hinein gezogen und davon gefesselt wurde.  Die zum Teil recht stimmungsvollen Hintergründe, die erstklassige Sprecherauswahl und die schöne, wenn auch ungeschickt platzierte, Musik, lassen, zusammen genommen, zumindest erahnen, wie viel mehr hier möglich gewesen wäre. Doch bei dieser Ahnung bleibt es dann auch. Der Charme, die Atmosphäre, die liebevollen Details und ein anspruchsvolles Rätseldesign, all diese Zutaten, die auch ein mit knappem Budget produziertes Adventure so einzigartig und unverwechselbar machen können, gehen "The Legend of Crystal Valley" leider völlig ab.  

Schade! Hier wurde eine viel versprechende Fantasy-Story mit billigen Effekten und wenig Gefühl verheizt!
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Systemanforderungen
  Mindestvoraussetzungen:
  • Windows XP / Vista
  • DirectX 9.0 C
  • Prozessor: 800 MHz
  • 256 MB RAM
  • 3D Beschleunigung (Grafikkarte) mit 128 MB
  • 16-bit Soundkarte
USK 0

2010
dtp entertainment / Cateia Games

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Getestet und berichtet von Petra S. für Uwes Adventureseite