Vorschau
Sherlock Holmes - Die Spur der Erwachten


Für Ende November plant Frogster Interactive die Veröffentlichung des dritten "Sherlock Holmes" Adventure von Frogwares. Ich durfte anhand einer sehr frühen Beta Version schon einmal drei Level anspielen und mir so einen ersten Eindruck verschaffen.

Worum geht es?

London 1894. Überall auf der Welt verschwinden Menschen spurlos. Sherlock Holmes und sein treuer Freund Dr. Watson nehmen die Ermittlungen auf. Die Hinweise gehen alle zu einer Sekte, welche den Gott Cthulhu verehrt. Die Spuren der gekidnappten Personen führen Sherlock Holmes auch in die Schweiz, nach New Orleans und Schottland. Wird es Sherlock gelingen die Machenschaften der Sekte zu durchkreuzen?

Wie sieht es aus und wie spielt es sich?

Das letzte Sherlock Holmes Adventure "Das Geheimnis des silbernen Ohrrings" war ein großer Erfolg und viele Firmen hätten sicher den Nachfolger ähnlich gestaltet, um keine Risiken einzugehen. Anders Frogwares. In  "Die Spur der Erwachten" haben sie eine Menge geändert. Größte Neuerung ist sicherlich, dass wir jetzt Sherlock in der Ego Perspektive spielen und das ganze Spiel in 3D ist. Die Grafik erinnert sehr an Frogwares letztes Adventure "In 80 Tagen um die Welt", präsentiert sich aber noch viel detaillierter. Auch die Charaktere, wovon es über 60 geben soll, können sich wirklich sehen lassen. Sie drehen sogar immer die Köpfe in unsere Richtung, wenn wir in der Nähe sind, verfolgen uns mit den Augen und natürlich sind auch die Mundbewegungen in den Gesprächen Lippensynchron. Ich hoffe, dass, Letzteres  auch in der deutschen Version der Fall sein wird. Die Gespräche laufen alle selbständig ab und hier sehen wir dann auch Sherlock selbst. Um den Szenen mehr Dynamik zu verleihen, wechselt hierbei oft die Kameraperspektive. Auf den Straßen hingegen war noch nicht allzu viel los, so das es doch recht einsam in den Straßen von London war. Versprochen wurde eine Point & Click Steuerung und diese bekommen wir auch, aber anders als bisher üblich. Wir steuern Holmes mit gedrückter linker Maustaste. Durch bewegen der Maus bestimmen wir die Ansicht und können unseren Blickwinkel um 360° drehen.  Drücken wir die Shift - Taste dazu, erhöhen wir noch einmal die Laufgeschwindigkeit. Finden wir etwas Brauchbares, erscheint eine Hand oder Auge darauf und wir können es mit einem Klick mitnehmen oder untersuchen. Einen Cursor, mit dem der Bildschirm abgesucht werden kann, gibt es hingegen nicht, was bedeutet, dass jeder Winkel im Spiel abgelaufen werden muss. Holmes nimmt auch nur Sachen mit, welche er für sinnvoll hält. Eine offensichtlich daliegende Leiter zum Beispiel, nimmt er erst nach einem Gespräch mit, wo er erfährt was zu tun ist.  Drücken wir die rechte Maustaste, gelangen wir in ein Menü, wo alle Informationen gesammelt werden. Hier finden wir unser Inventar, die Aufzeichnung aller geführten Dialoge, auch Dokumente, wie Bücher oder Zeitungen, die wir erstanden haben und hier nun lesen können sowie einen Report und eine Karte. Mit dieser können wir uns schneller in der Stadt bewegen. Einzige Bedingung ist, dass wir den Ort zumindest einmal zu Fuß erreicht haben.

Wie sind die Rätsel?

Bei den Rätseln hat sich nicht allzu viel verändert. Sherlock Holmes ist ein Meisterdetektiv und so ist Ermittlungsarbeit unsere Hauptaufgabe. Jede noch so kleine Spur gilt es zu finden. Fußabdrücke werden genau unter die Lupe genommen und vermessen, Stofffetzen  unter dem Mikroskop untersucht. Leider ist das sehr linear. So lang er nicht alles untersucht hat, will er den Tatort einfach nicht verlassen. Das spart zwar Lauferei, aber man fühlt sich doch sehr bevormundet.

Ist es auch ein Genuss für die Ohren?

Im Intro gab es etwas Klassische Musik zu hören, ansonsten bisher nur Umgebungsgeräusche,welche aber schon einen recht guten Eindruck machten. Die Sprachausgabe war in der Beta Version noch komplett in Englisch. Wie gut die Übersetzung wird, bleibt daher abzuwarten.

Erster Eindruck: 

Klassische Adventurekost in moderner Präsentation.  Grafisch ist das Spiel schon einmal sehr gelungen. So viele Details gab es bisher kaum in einem 3D Adventure. Ein wichtiger und, wie ich finde, richtiger Schritt für das Adventuregenre. Ob das unbedingt in der Ego Perspektive sein muss, darüber lässt sich sicher streiten, ist aber eher Geschmackssache. Die ungewohnte Steuerung funktionierte einwandfrei. Durch den fehlenden Cursor im Spiel ist das Suchen nach Gegenständen allerdings zum sturen Ablaufen der einzelnen Orte zusammengeschrumpft. Zeigt etwas an, bleibt man stehen und kann dann meist etwas erledigen. Die Rätsel passen sehr gut zu einem Sherlock Holmes Spiel. Da erwartet man einfach, dass Detektivarbeit geleistet werden muss. Schön wäre es aber auch gewesen, wenn wir die Personen hätten selbst ausfragen können. Bisher liefen alle Gespräche jedoch nur als Zwischensequenz ab. Die Geschichte mit den verschwundenen Personen und der Cthulhu - Sekte klingt spannend und das Holmes einmal aus England herauskommt, schadet ihm sicher auch nicht. Ich hoffe nur, dass es am Ende eine weltliche Aufklärung geben wird und nichts Übernatürliches, denn das würde nicht zu Sherlock Holmes passen. Das alles erfahren wir aber erst Ende November. „Sherlock Holmes - Die Spur der Erwachten“ ist jedenfalls ein Titel, den sich Adventurefans bereits einmal vormerken sollten. Mein erster Eindruck war bereits sehr gut.



Wirklich alles muss genau untersucht werden.


Sherlock kommt auch nach Amerika.



Ein Pub im Londoner Hafen.


Sherlock wird zum Tatort gerufen.


Eine Karte ermöglicht schnelles Reisen.
25.10.2006 Uwe Eiselt
Alle Bilder sind aus der Beta-Preview Version und müssen daher nicht zwangläufig in der finalen Verkaufsversion so aussehen.