Was spielt ihr zur Zeit?

[Bergmar Daghov]

Es klingt trotz der von Dir beschriebenen Schwächen aber interessant und generell kostenlos ist aber auch schon recht günstig. Von daher werde ich das ganz sicher mal spielen.

Hier passend dazu leider wenig Erfreuliches:

https://www.adventure-treff.de/news/174 ... aufgedeckt

[Sauron]

Wobei der Bericht den Entwickler Deck 9 betrifft und nicht Don't Nod. Von Deck 9 stammt nur "Before the Storm" und dann wieder "True Colours".
Ich kann den Bericht aber ohnehin nicht so ganz ernst nehmen. Punkt A kann man leicht irgendwas hineininterpretieren. Da werde ich mich erst mal selbst davon überzeugen, wo diese angeblichen Nazi-Symbole untergebracht sein sollen. Punkt B kommt es da für mich sehr aufs Szenario an. Vielleicht passen sie ja sogar in den Schauplatz. Wenn sie zur Widerspiegelung der realen Welt dienen und nicht werbend angebracht wurden, dann würde ich die Aufregung nicht verstehen.

Dass der Chef ein Arsch war, mag sein. Auch das ist wohl keine Seltenheit bei Entwicklerstudios. Und was die vielen Überstunden betrifft: Wenn man so einen Publisher wie Square Enix dahinterstehen hat, der sonst Größen wie Final Fantasy vermarktet, was erwartet man denn? Der Druck kam bestimmt nicht nur aus der direkten Führungsebene.
Lustig finde ich es jedenfalls, wie sich beschwert wird, dass solche Szenarios ausgerechnet bei einem Life is Strange-Entwickler auftreten... Mensch, der Entwickler will Gewinn machen! Der ist doch nicht Jesus! Das Spiel mag dann auch soziale Botschaften transportieren (wie es LiS meiner Meinung nach tat), aber trotzdem ironisch, wie man immer meint, dass die Entwickler automatisch alle der selben Meinung sein müssen. Die Entwickler machen nur ihren Job, es ist ein Spiel und es soll Umsatz generieren.

[Frangelico]

Es klingt trotz der von Dir beschriebenen Schwächen aber interessant und generell kostenlos ist aber auch schon recht günstig. Von daher werde ich das ganz sicher mal spielen.

Hier passend dazu leider wenig Erfreuliches:

https://www.adventure-treff.de/news/174 ... aufgedeckt

Sehe das auch so wie Sauron.
Herzlich willkommen im Kapitalismus.

[Sauron]

Inzwischen habe ich Life is Strange 2 abgeschlossen.
Das Spiel ist so überhaupt nicht mit Teil 1 vergleichbar, was sich eher negativ auswirkt, finde ich.

Mit einer Spielzeit von 18 Stunden (gem. Spieletests) ist es außergewöhnlich lang. Das liegt daran, dass die Haupthandlung mit einer nie dagewesenen Ruhe erzählt wird. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn ich begleite zwei Brüder auf ihrem langen, beschwerlichen Weg quer durch Amerika. Die Länge dieser Reise wird tatsächlich richtig gut transportiert. Mal bin ich zu Fuß unterwegs, dann per Anhalter, in einem Auto oder per Zug. Ich durchquere dabei die unterschiedlichsten Landschaften und treffe, wie es sich für eine typische Reise gehört, auf die außergewöhnlichsten Leute. Das fängt auch richtig schön das Fernwander-Feeling ein, das ich ja auch selbst gut nachvollziehen kann. Auch schaue ich mir gerne Dokus über die amerikanischen Weitwanderwege an und was hier bei "Life is Strange 2" umgesetzt wurde, trifft den Nagel auf den Kopf! Und was sind das für wunderschöne Landschaften! Da stört es auch nicht, wenn das Spiel sich oft mit sanften Kameraschwenks aufhält oder einfach mal 30 Sekunden stumpf das fahrende Auto zeigt, bei dem die Landschaft vorbeizieht. Diese weiten und dichten Wälder oder die Wüsten - man kann sich gar nicht sattsehen und tatsächlich gehe ich lieber durch die intensive Spielewelt spazieren, wo ich eigentlich sinnvoller rennen sollte. Die Naturbilder sind einfach der Hammer! Wie gesagt: Wir erleben hier eine ganz außergewöhnlich ruhige Geschichte ohne große Überraschungen. Was also fehlt, sind die Schockmomente oder die wirkliche Spannung. Das ist absolut nicht mit LiS zu vergleichen! Aber sobald es zum Finale kommt, bin ich dennoch den Tränen nahe, denn man kann die Strapazen dieser weiten Reise total nachfühlen. Das ist schon der Wahnsinn!

Trotzdem schwächelt das Spiel erzählerisch dieses Mal ziemlich! Das Problem ist eben die Gestaltung als Road-Movie, äh...Spiel. Jede der 5 Episoden steht dabei komplett für sich. Wir besuchen dort generell andere Schauplätze und wir treffen grundsätzlich neue Leute. Die werden also in jeder Episode eingeführt und wieder fallen gelassen... Und so sind mir die ganzen Nebengeschichten irgendwann auch einfach egal, weil ich genau weiß, dass sie nichts und auch wirklich gar nichts zur Handlung beitragen werden. Das gilt auch für die ganzen Dokumente, durch die ich die Nebencharaktere besser kennenlernen soll. Das war im ersten LiS völlig anders, wo man bald schon ein Mitgefühl für jeden Nebencharakter entwickelte. Hier sind sie einfach da und genauso schnell wieder weg. Das ist richtig schade, dass es da nicht zu mehr Überschneidungen kommt. Das wäre in einigen Fällen durchaus möglich gewesen! Auch die Vorgeschichte um Captain Spirit wird völlig bedeutungslos, weil der Charakter im Hauptspiel fast schon unwichtig ist.

Und obwohl ich die beiden Brüder auf einer wirklich sehr langen Reise begleite, bleiben sie als Personen sehr blass. Mir fehlen da einfach die Hintergrundgeschichten zu den beiden. Ich kann mich nie so richtig in die beiden hineinversetzen. Es sind viel mehr die abenteuerliche Reise und die klasse Schauplätze, von denen dieses Spiel lebt.
Thematisch tauchen so Dinge wie Homosexualität und Rassismus auf und auch die aus den 70ern berühmten Gammler haben ihren Auftritt. Es ist also eine Reise durch das volle Politik- und Selbstfindungsprogramm. Hier wäre weniger mehr gewesen: Auch hier leidet das Ganze nämlich unter dem Problem, dass alles angekratzt, aber nichts wirklich behandelt wird. Am ehesten baut man noch zu den Hippies eine Bindung auf, finde ich. Hier lässt sich das Spiel nämlich auch mehr Zeit und ist emotionaler. Gerade aber das Rassismus-Thema wäre hier sehr, sehr wichtig gewesen, da wir eine mexikanische Figur spielen. 3 x im Laufe der Handlung bekommt sie durch ihre Herkunft Probleme, aber das ist viel zu oberflächlich. Das hätte mehr behandelt werden müssen.

Spieltechnisch ist dieser Teil auch nicht ganz perfekt. Da wir nicht freiwillig in der Wildnis sind, müssen wir uns dort erst einleben. Das beinhaltet auch, dass der große Bruder (spielbar) seinem kleinen Bruder (generell nicht spielbar) noch so Manches beibringen muss. Hier hat man versucht ganz besonders realistisch zu sein. Der kleine Bruder verhält sich zunächst ziemlich kindisch, unwissend und unreif. Es ist also so, dass ich zunächst oft hinter meinem Bruder hinterherlaufen muss, um ihn zu erziehen oder zu belehren. Und anfangs stellt er wirklich noch viel Blödsinn an... Viel zu oft diktiert mir das Spiel also, was ich zu tun habe... Ich kann das auch unterlassen, aber das wirkt sich dann nachteilig auf das gesamte Spiel aus. Anders als in LiS kann man hier nämlich nicht zurückspulen. Eine getroffene Entscheidung wirkt sich teils auf mehrere Kapitel aus und lasse ich meinen Bruder zu oft alleine oder bringe ihm nichts bei, dann erlebe ich nachher eines der schlechten Ende. Im Grunde sind dieses Mal sämtliche, moralischen Entscheidungen spielentscheidend und füllen ein nicht sichtbares Moralkonto. Zum Glück ist das recht offensichtlich gehalten: Da man nur eines der vier Enden sehen kann, muss einem bewusst sein, dass man die Geschichte über darauf hinarbeiten muss, aber ich finde, man schlägt direkt einen für sich vertretbaren Weg ein und bleibt diesem dann auch treu. Das klappt eigentlich hier sogar besser als in "Life is Strange". Ich habe hier wirklich so gehandelt, wie ich handeln würde. in LiS musste man oft so handeln, wie das Spiel es für korrekt hält. Dafür liefen dort alle Pfade am Ende wieder zusammen. In LiS 2 ist es zwar auch grundlegend die selbe Geschichte, aber getroffene Entscheidungen werden für alle Zeit Konsequenzen haben, wie sich der kleine Bruder anderen gegenüber verhält. Genau das bestimmt dann auch das entsprechende Ende.
Jedenfalls kann ich deswegen nicht immer die Hotspots erkunden, wie ich es gerne möchte. Das Spiel scheucht mich manches Mal regelrecht durch manche Schauplätze. Das nimmt mit der Zeit ab, wenn der kleine Bruder reifer wird, aber dann findet man bald schon neue Nebencharaktere, die immer was zu meckern haben... In manchen Szenen ist es sogar so, dass wenn ich mir zu viel Zeit lasse, sich die Geschichte an sich leicht ändert. Es ist aber grundsätzlich so, dass man genug Hinweise bekommt, ob man sich an einem Schauplatz Zeit lassen kann oder nicht, aber es ist einfach ärgerlich, wenn ich die Schauplätze nicht im Detail erkunden darf.
Auch gibt es Dialoge, während mein Charakter steuerbar bleibt. Auch hier wieder das Problem: Monologe und Dialoge erfordern sofortige Aufmerksamkeit. Untersuche ich dann zufällig noch ein Objekt, habe ich gleich wieder was verpasst oder schlimmstenfalls ganz abgebrochen... Auch kommt es immer wieder zu Quicktime-Events für Dialoge. Man muss innerhalb einer kurzen Zeit eine Antwort geben oder kann optional nicht reagieren. In Zwischensequenzen ist man noch entsprechend aufmerksam, aber wenn man gerade herumläuft und Objekte untersucht, dann muss man das erst mal registrieren. Zwischendurch brauchte ich zu lange, um überhaupt die Antwortmöglichkeiten zu lesen. Das nervt! So geschahen auch Dinge, die ich eigentlich hätte vermeiden wollen.
Ich will doch einfach nur in Ruhe die Schauplätze bewundern und nicht durch die Geschichte geprügelt werden...

Ansonsten muss man ganz klar Spiele mit seeeeehr langen Dialogen und Sequenzen mögen. Gestern wollte ich z.B. bei der nächsten Möglichkeit ins Bett. Das Spiel ließ mir erst nach 20 Minuten! die Möglichkeit. Davor lief es komplett alleine ab, indem sich Zwischensequenzen mit Dialogen abwechselten. Wirklich frei ist man also nie... das Spiel diktiert mir zu viel.

Musikalisch ist das Spiel, passend zu den Schauplätzen sehr viel ruhiger. Ohrwurmgefahr gibt es hier gar keine, aber trotzdem passt die Musik ganz wunderbar zur ruhigen Erzählung und zu den faszinierenden Landschaften.

Offiziell handelt es sich ja um eine Fortsetzung von "Life is Strange". Hier und da kommt es zu einer Verknüpfung. Auch ein bekannter Charakter ist noch mal mit dabei, aber die Einbindung geschieht doch sehr krampfhaft und in ist meinen Augen sogar unlogisch. Gebraucht hätte es das auch nicht unbedingt, weil die Geschichte für sich alleine steht. Gut war aber, dass die Taten aus "Captain Spirit" auch einflossen. Dazu werden die Speicherstände ausgelesen - daher erst deinstallieren, wenn man "LiS 2" auch durch hat.

Auch wenn mir das Spiel nicht vollends gefiel, gehört es doch zu den besten Abenteuerspielen. Alleine schon die Tatsache, eine derart lange Geschichte zu erzählen und mir dafür auch einfach die Zeit zu nehmen, verdient schon Respekt. Schön wäre aber gewesen, wenn auch dieser Roadtrip eine Reise der Gefühle geworden wäre. So reduziert sich das Spiel einfach zu sehr auf die Reise selbst. Die ist dafür grafisch einfach mega. Ich habe sie doch irgendwo gerne mitgemacht, aber schlaflose Nächte wird sie mir nicht bereiten. Einfach ein solides Abenteuerspiel in einer für uns Europäer fremden Kulisse.

[Freya]

Space Quest Collection, beginnend mit Teil 1.

[Gerrit]

Ich spiele zurzeit kein Adventure sonndern Sims 2 (Baue mir da eine Stadt, mit Feuerwehr, Polizei, Kino, Tehater und so weiter

wenn gewenüscht kannnn ich wennn ich fertig bin auf Direktupload Bilder zeigen.

[Sauron]

Eine Freundin von mir spielt auch noch sehr viel Sims und baut dort Gebäude auf. Tatsächlich macht das ja auch genau deswegen so viel Spaß. Ich glaube, als Alltagssimulation spielt es kaum jemand, sondern wirklich eher zum Bauen.

Ich bin jetzt gerade bei "Life is Strange - True Colors". Der Gesamtbericht folgt noch, wenn ich durch bin, aber kurz vorweg: Es ist sowas von genial, dass das Spiel eine deutsche Sprachausgabe hat! Das Spiel wirkt dadurch noch mal viel intensiver, weil ich mich erstmals voll und ganz auf die Charaktere konzentrieren kann und die haben eine so herausragende Mimik. Selbst in jeden Nebencharakter kann ich mich sofort hineinversetzen. Ich liebe dieses Spiel bis jetzt! Ich bin auch noch nicht sicher, ob es nicht sogar der beste Teil der Reihe werden könnte.

[Bergmar Daghov]

Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht mehr in Erinnerung, dass Life is Strange nicht auf Deutsch lokalisiert wurde. Wie die Erinnerungen verblassen. Aber dass True Colours jetzt komplett auf Deutsch ist, ist natürlich eine feine Sache. Mir ist es momentan aber zu teuer. Ich warte mal, wenn sie es mal günstiger anbieten.

[Gerrit]

Eine Freundin von mir spielt auch noch sehr viel Sims und baut dort Gebäude auf. Tatsächlich macht das ja auch genau deswegen so viel Spaß. Ich glaube, als Alltagssimulation spielt es kaum jemand, sondern wirklich eher zum Bauen.

Ich bin jetzt gerade bei "Life is Strange - True Colors". Der Gesamtbericht folgt noch, wenn ich durch bin, aber kurz vorweg: Es ist sowas von genial, dass das Spiel eine deutsche Sprachausgabe hat! Das Spiel wirkt dadurch noch mal viel intensiver, weil ich mich erstmals voll und ganz auf die Charaktere konzentrieren kann und die haben eine so herausragende Mimik. Selbst in jeden Nebencharakter kann ich mich sofort hineinversetzen. Ich liebe dieses Spiel bis jetzt! Ich bin auch noch nicht sicher, ob es nicht sogar der beste Teil der Reihe werden könnte.

Ja. ich. Baue ja. auch nur und. Spiele deswegen den. 2. weil. es da am. besten geht..

Habe mir auch Möbel aus dem Internet für das Game geladen.

Wenn. ihr. wollt kann ich wenn ich fertig bin Bilder zeigen,

[Sauron]

Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht mehr in Erinnerung, dass Life is Strange nicht auf Deutsch lokalisiert wurde.

Leider alles nur per Untertitel. Bei LiS 2 fand ich die sogar extrem schnell, sodass ich die Textgröße etwas raufsetzen musste. Daher ist das jetzt bei dem neusten Ableger ein wahrer Genuss, dass man deutsche Sprachausgabe hat!

Ich habe Life is Strange - True Colors auch gestern Nacht noch beendet.
Also: Um es kurz zu machen, gibt es tatsächlich kein einziges Spiel, das dem originalen "Life is Strange" das Wasser reichen könnte. Und trotzdem fängt True Colors erst mal mit einem ziemlich gelungenen Konzept an. Ich kann mich gleich schon im ersten Kapitel in viele Figuren hineinversetzen. Ich erhalte genausoviele Infos, wie ich brauche, aber auch nicht zu viele, damit die Charaktere weiter spannend bleiben. So freue ich mich auf jede einzelne Nebengeschichte, durch die ich mehr über die Charaktere erfahren kann.
Mein Hauptcharakter Alexandra (im Spiel i.d.R. nur Alex) ist mir auch sofort sympatisch. Auch ihre Kraft und ihre Wahrnehmung der Welt wird gleich perfekt eingeführt. Das macht richtig, richtig Spaß und ich bin sofort im Spiel. Ich freue mich mit ihr, ich trauere mit ihr, ich fühle einfach mit ihr.

Dazu haben wir dann noch diese unglaublich liebevolle Spielewelt. Entwickler Deck Nine schafft es da auch ziemlich geschickt, aus einem sehr begrenzten Umfeld ein ganzes Spiel zu machen. Das Spiel erstreckt sich nämlich in 2 Straßen, einen Park und ausgewählte Gebäude, die betreten werden können. Schauplatz ist also (mit Ausnahme einer kurzen Exkursion in eine Minenanlage) ausschließlich die Kleinstadt Haven Springs. Die hat man aber so liebevoll ausgestattet, dass es viel zu entdecken gibt. Auch hält jedes Kapitel neue Entdeckungen und neue Kommentare bereit. Auch unwichtige Nebencharaktere sollte man immer wieder aufsuchen. Da gibt es klasse Randgeschichten. Das Spiel ist dabei selten zu ernst. Es kann ernst sein, will es aber oft nicht. So ist man tatsächlich mehr am Lachen oder Grinsen. Die Einfälle sind jedenfalls genial - so z.B. ein LARP-Event zu veranstalten, in dem man plötzlich mittendrin ist. Schmunzeln musste ich auch, als plötzlich Gegner in einem rundenbasierten Rollenspiel besiegt werden mussten (Final Fantasy und Square Enix lassen grüßen ). Solche Sachen sind aber grundsätzlich sehr einfach gehalten, sodass ich als klassischer Abenteuer-Spiele trotzdem noch mit solchen Elementen einverstanden bin. Minispiele, die zu sehr auf Geschicklichkeit setzen, lassen sich theoretisch auch überspringen. Zwei andere Minispiele (an Arcade-Automaten) sind komplett optional. Nur es sind genau diese ganzen, witzigen Einfälle, die das Spiel so liebenswert machen.

Trotzdem gibt es natürlich auch wieder eine düstere Rahmenhandlung. Die beginnt ziemlich fesselnd und wird sehr geschickt von solchen Dingen wie dem Event unterbrochen, aber nie so, dass man sie ganz aus den Augen verliert. Am Ende ist das Finale aber doch ziemlich enttäuschend. Ich finde, da merkt man den Zeitdruck, der auch im Presseartikel genannt wurde. Das Ende ist einfach unbefriedigend und die Rahmenhandlung im Gesamtspiel zu unwichtig. Ich glaube, da hätte man vorher mehr draus machen wollen. Tatsächlich plätschert Episode 5 ziemlich langweilig vor sich hin und es wird am Ende viel zu viel geredet. Würde man dort nicht auch mehr zu Alex Vergangenheit erfahren, dann wäre sie gänzlich unnötig. Auch fehlen bei den Kapitelenden echte Cliffhanger. Wie gesagt: Ich bin sicher, aus dem Spiel wollte man eigentlich mal mehr machen. Darauf deutet auch hin, dass es Aktionen gibt, die zu nichts führen. So kann ich ein Gartentor aufhebeln, finde dort aber genau gar nichts... Solche Punkte gibt es mehrfach im Spielverlauf.

Herausragend an "True Colors" ist aber die Gestik und Mimik der Charaktere. Die ist so perfekt! Die Unsicherheiten von Alex Blicken oder ihre Freude - das macht das Spielerlebnis doch irgendwie ziemlich rund! Der Soundtrack ist ebenfalls große Klasse! Erstmals kann auch die Instrumental-Musik die Handlung perfekt untermalen. Es wirkt alles irgendwie etwas filmischer und nicht mehr so wie ein Spiel. Man hat hier aber einen besseren Mittelweg gefunden als in "Before the Storm". Ich werde als Spieler doch stärker eingebunden und wenn es nur durch die Minispiele ist (die aber immer in die Handlung passen!).

Hat mir am Ende doch irgendwo gefallen! Aber echte Spannung suchte man hier vergebens! Gefühle wie Trauer, aber viel mehr Freude waren aber in jedem Fall da! Gefühle sind auch das Hauptelement dieses Spiels. Ich hätte mich dennoch über ein intensiveres Thriller-Element gefreut, wie es bei LiS damals perfekt eingebettet wurde.
Ach: Und Nazi-Symbole sind mir an keiner einzigen Stelle aufgefallen. Die hätten auch gar nicht in den idyllischen Schauplatz gepasst. Entweder wollte sich da wirklich ein Progammierer im Alleingang verewigen, aber da eine Verschwörung zu vermuten, geht wohl doch zu weit, finde ich. Das ist eine rundum gelungen entworfene Kleinstadt, die ich sehr gerne erkundet habe - ganz ohne Hintergedanken.

Und noch einmal: Das Spiel hat deutsche Sprachausgabe! Alleine deshalb hat es einige Pluspunkte! Genau deswegen konnte ich mich auch auf die hervorragende Charaktergestaltung konzentrieren.

[Gerrit]

Kann mann Life is Strange: True Colors dennn Spielen ohne die anderen zu kennen?

[Sauron]

Ja, das ist problemlos möglich, Gerrit. Das ist eine ganz eigenständige Geschichte.

Es gibt dort aber einen Hauptcharakter, der in "Before the Storm" ein Nebencharakter war. Da wird ein wenig Grundwissen vom Vorgänger vorausgesetzt, aber nicht viel: Im Prinzip muss man nur wissen, dass sie homosexuell und ein Nerd ist, der auf Musik und auf Mittelalter, Rollenspiele und Tabletop steht. Das hilft einfach, um dann Entscheidungen als Spieler besser treffen zu können, was sie (Stephanie) betrifft.

Alles andere ist komplett von den anderen Spielen losgelöst.

Das Tischfußballspiel kann man bei Bedarf überspringen. Das ist das Einzige, was Geschicklichkeit erfordert (es wäre aber für die weitere Handlung auch kein Problem, wenn man verliert. Dann ändern sich halt ein paar Dialoge, das wars). Ich weiß auch nicht, wer der Gewinner ist, wenn man es überspringt. Ich hatte nur Runde 2 übersprungen, weil man das zwei mal machen musste. Das war mir zu doof. Da gewann ich dann automatisch.

Ansonsten musst du den Charakter ganz frei steuern, wenn das für dich ok ist. Es gibt außerdem zwischendrin mal spontane Dialoge, auf die du reagieren musst. Die sind zwar nach wie vor mit einem Timer versehen, aber man kann in den Optionen festlegen, dass man mehr Zeit haben möchte. Da hat man dann bestimmt 30 Sekunden, um zu reagieren. Das war für mich ok. So konnte man dann noch rechtzeitig umdenken, wenn man z.B. gerade was erkundet hat. Weil diese Momente kommen meist ganz spontan, weil sie eben durch Taten der anderen Spielfiguren begonnen werden. Da kriegt man aber nicht immer mit, was die gerade treiben, bis sie dann plötzlich zu quatschen anfangen und dann ne Antwort von dir haben wollen.

[Gerrit]

Ok danke wie steuert mann tastatur oder Maus

Was passiert wennn Mann Mann nicht so schnell antwortet

[Sauron]

Ich habe es auf der Konsole gespielt, aber es wird am PC garantiert mit Tastatur und Maus sein - oder eben mit Controller.

Das Spiel geht auf jeden Fall auch weiter, wenn man Antworten gar nicht gibt. Allerdings verpasst man dann die Chance auf ein paar Erfolge. Das ist aber in der Regel nix Wichtiges.
Ich hatte z.B. eine Chance verpasst, weil ich versehentlich jemand anderes angesprochen hatte, als so ein Moment kam, wo ich hätte reagieren müssen. So kam ein Student kein Preisgeld und konnte seinem Hund keine immense Menge Leckerlis kaufen. Wie gesagt: Sind also keine spielentscheidenden Dinge. Schade war es aber schon, weil ich zuvor geholfen hatte, ihn mit seinem entlaufenen Hund wieder zusammenzubringen.
Die Antworten sind auch immer relativ kurz. Man muss halt nur erst mal registrieren, dass gerade eine Antwort verlangt wird, aber dank der Einstellung der Dauer reicht die Zeit definitiv zum Reagieren aus. Auch wird das Element hier nicht allzu oft eingesetzt. In LiS 2 war das häufiger und zeitkritischer und wichtiger.
Für alle spielentscheidenden Optionen hast du sowieso alle Zeit der Welt, ebenso für Dialogoptionen in den normalen Gesprächen. Die darf man ganz in Ruhe auswählen.

[Gerrit]

Das. hört sich gut an,. ich. denke. werde es mal Antesten.