Puuuh, ich bin durch mit TBOUT 2 und bin gerade ganz froh, dass ich keine professionelle Beurteilung schreiben muss, aber ein paar Punkte dann doch zum Abschluss:
Also mit dem Intro konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Diese tolle Sequenz, die dann immer wieder unterbrochen wurde, wo man dann (wie sich ja später herausstellt) N8 steuern musste. Das hat den Auftakt irgendwie gestört.
Grafisch hingegen war das Spiel vor allem im Intro gleich eine Augenweide, was auch durchweg so blieb. Bei den Charaktergesten und -mimiken wurde ordentlich zugelegt und die Landschaften waren detailliert und ziemlich gut ausgestaltet. Teilweise hab ich mich sogar geärgert, dass ich auf der PS4 vom Sofa aus spielte, weil ich so gar nicht alles genau betrachten konnte. Da gab es ja wirklich überall viele kleine Details.
Gestört hat mich von der ersten Minute an, dass ich die Untertitel nicht ausstellen durfte, die dann wieder etwas der Atmosphäre genommen haben.
Für die einzelnen Geschichten von Nate, Wilbur und Ivo nimmt sich das Spiel sehr viel Zeit - wie schon mal erwähnt, für meinen Geschmack zu viel Zeit. Zunächst hatte man die einzelnen Geschichten, die keinen rechten Zusammenhang zu haben schienen. Wenn man mal ehrlich ist, war dieser Zusammenhang auch zum Ende eher locker und nicht so ausgereift wie in Teil 1. Jeder hatte seine eigene Geschichte, die sich irgendwann mehr oder weniger zufällig wieder zusammengefunden haben. Dieses Zusammentreffen hat etwas auf sich warten lassen. Ich spiele sehr gerne mit Wilbur oder Ivo (mit Nate nicht so), aber eine Zeit lang hat mich das Spiel nicht mehr gepackt. Das hat sich erst geändert, als Wilbur und Ivo aufeinandergetroffen sind. Ab da habe ich oft auch mehrere Stunden am Stück gespielt.
Den Humor und die ganzen Anspielungen auf Filme und Bücher, speziell auch auf den Hobbit, fand ich ganz große Klasse! Das alles war perfekt eingebettet, ohne dabei aber die Handlung zu gefährden. Halt witzig, aber nicht albern. Das hat mir sehr gut gefallen.
Und dann die ganzen besonderen Aktionen und Rätsel: So abwechslungsreich ist selten ein Adventure. Vor allem war jedes Rätsel sehr motivierend und immer irgendwas Besonderes. Vor allem die Brett- und Würfelspiele waren eine sehr angenehme Abwechslung. Oder Gollums, äh Wilburs Rätselspiel war auch genial.
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Sehr schön fand ich auch die ganze Szene in der Pyramide, wo man sich sogar zwischen drei Charakteren abwechseln musste. Diese Charakterwechsel waren sowieso äußerst gelungen, denn jeder hatte seine eigene Rolle und man musste zwingend zusammenarbeiten, um weiterzukommen.
Schade fand ich, dass man sich sehr auf den bekannten Charakteren ausgeruht hat. Es war zwar klasse, die alle wiederzusehen, aber neue Charaktere wie Lizy hätte ich mir schon etwas früher gewünscht. Lizy kam viiiieeeel zu kurz und das Ganze war auch äußerst überhastet erzählt. Das passte am Ende gar nicht mehr zur Ruhe, die die Handlung in Kapitel 1 - 4 an den Tag gelegt hat.
Und apropos überhastet: Was war denn das für ein Ende?? Da wurde ja gar nichts aufgelöst... Es gab noch nicht mal sowas wie ein echtes Finale, wie in den anderen Teilen. Hier fühlte es sich an, als wäre die Geschichte mittendrin abgebrochen. Ich will schwer hoffen, dass da noch ein Teil 3 kommt, der die Ereignisse beendet. Wenn nicht, dann würde das hier für mich zu einem der schlimmsten Spielenden werden. Davon war ich heute wirklich enttäuscht.
Ansonsten bleibt noch die tolle Musik von Benny Oschmann zu erwähnen. Er hat sich von mal zu mal gesteigert, finde ich. Ein toller Komponist! Von ihm wird man bestimmt auch noch so manches hören.
Allgemein fand ich diesen Teil letztendlich ziemlich gut, auch wenn er etwas zu langwierig war und den Anfang und das Ende total verbockt hat. Trotzdem ein lohnenswertes Spiel!
Als nächstes kommt jetzt wieder
Der Herr der Ringe Online an die Reihe, wo ich das Gebiet "Am großen Fluss" zu erledigen habe. Das ist aber nicht allzu groß.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.