The Second Guest

[Bergmar Daghov]

Kennt (noch) jemand The Second Guest und wie hat bei Euch die Installation geklappt?
Das Spiel habe ich irgendwann vor viiiielen Jahren von einer alten Bekannten geschenkt bekommen und seitdem habe ich immer wieder vergeblich versucht, es schon bestimmt auf fünf oder sechs verschiedenen Rechnern zu installieren.

Jetzt - endlich, nach all den Jahren - läuft es erstaunlicherweise unter Win10 mit dem Kompatibilitätsmodus 16-Bit. Ausserdem muss man am Anfang blitzschnell das Headup-Firmen-Filmchen (keine Ahnung, wie sich so was genau nennt) mit Escape abbrechen. Sonst verabschiedet sich das Spiel.

Von daher bin ich auch noch nicht überzeugt, dass ich es problemlos durchspielen werde, aber zumindest habe ich es jetzt schon mal geschafft, The Second Guest überhaupt zu starten. Ist ja eh nur ein kurzes Spiel für Zwischendurch, aber sei´s drum.

[Sauron]

Ja, das war doch dieses Spiel, was vollkommen zu unrecht von der Presse verrissen wurde. Mir hat es jedenfalls erstaunlich gut gefallen.
Und ich hatte auch nie Probleme damit, habe aber die Version einer Spielezeitschrift. Vielleicht hat das schon einen Effekt. Gespielt hatte ich es damals unter Win 7.

Hast du schon versucht, die Auflösung vielleicht schon im Vorfeld manuell runterzusetzen? Dass das Filmchen nicht läuft, könnte sehr dafür sprechen, dass es nicht dargestellt werden kann.
Ansonsten könntest du auch einmal probieren unter Systemsteuerung / System / Anzeige / Erweiterte Skalierungseinstellungen eine "Benutzerdefinierte Skalierung" festzulegen. Ich habe sie auf 100 % gesetzt. So verhinderst du, dass Windows versucht, die Spiele selbst automatisch irgendwie auf deinen Bildschirm anzupassen, was bei älteren Spielen fehlschlägt.

[Bergmar Daghov]

Das Intro selber läuft ja, nur das Mini-Filmchen vorher, in dem das Headup-Firmenlogo gezeigt wird, nicht. Und darauf verzichte ich gerne. Ich bin froh, dass das Spiel an sich endlich läuft und keine weiteren Einstellungen mehr vornehmen.

Kann es sein, dass es nicht richtig abgeschlossen ist? Ich habe noch schwach in Erinnerung, dass damals noch mehrere Teile geplant waren?
Egal, war ja umsonst. Schön, auf jeden Fall, dass es Dir gefallen hat.

[Sauron]

Ja, es hatte ein mehr oder weniger offenes Ende, aber auch das fand ich in diesem Spiel nicht so dramatisch wie in anderen Spielen. Die Handlung war trotzdem irgendwie abgeschlossen, auch wenn man gemerkt hat, dass es da weitergehen sollte.
Jedenfalls wurde dieses Spiel wirklich zu unrecht verteufelt. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen und die Rätsel, die Sprecher, die Gestaltung und die Handlung waren allesamt rund.

[Myro]

Dann beziehe ich Mal wieder die Gegenposition. Das Spiel ist meiner Meinung nach vollkommen zu Recht durchgefallen. Da hat gar nichts gestimmt. Details kann ich aber erst am Montag nachsehen. Also auch technische Dinge.

[Sauron]

Ich glaube, es hatte tatsächlich ein paar Bugs, aber die habe ich irgendwie als entschuldbar in Erinnerung. Meine Bewertungen laufen aber auch nie ganz so rational ab.

[Myro]

Ich habe gerade meine Kritik von damals gelesen, würde sie gerne hier reinkopieren, aber sie ist zu lang. Die ersten vier Absätze beschäftigen sich nur mit Bugs und technischnen Problemen. Das Spiel lief auf meiner damaligen XP-Maschine gar nicht, nur auf dem Windows-7-Rechner meiner Frau und da auch nicht so, wie man das von einem technisch ausgereiften Spiel erwarten würde. Tatsächlich habe ich es im Windowed-Modus gespielt, weil die Vollbildvariante von meinen Screenshot-Programmen reproduzierbar zum Absturz gebracht wurde.

Mein Kritikfazit lautete damals: "Das Beste am Spiel ist die Verpackung." Ich habe es sofort nach Spielende verkauft.

[Bergmar Daghov]

So, ich spiele The Second Guest jetzt endlich nach all den Jahren. Ob sich das Warten gelohnt hat, bezweifele ich allerdings. Vielleicht hätte ich es nicht nach dem brillianten Holmes-Teil anfangen sollen, aber auch so wäre wohl keine große Liebe zwischen dem Spiel und mir entfacht.

Dabei stimmen die Grundvoraussetzungen, dass es mir gefallen könnte: grafisch eigentlich ganz ansprechender Indie-3rd-Person-Comic-Stil, sah eigentlich vielversprechend aus. Kommen wir zu noch etwas Positiven, es läuft jetzt endlich und schmiert bisher auch nicht mehr ab.

Aber trotzdem, irgendwie völlig langweilig, alleine das Betrachten der Gegenstände, nach dem x-ten Wandbild, Fels oder Baum zu dem der Hauptcharakter nur uninterssante Kommentare abgibt, habe ich irgendwann aufgehört, mir alles anzusehen.
Bei den Rätseln ergeben sich dann - zumindest für mich - keine logischen Hinweise, wie ich vorgehen könnte oder was ich als nächstes machen muss und ich habe auch in den zwar nett gestalteten, aber doch recht gleichförmigen und zudem dunklen und weitläufigen Locations keine Motivation, das herauszufinden. Zudem gestaltet sich die Steuerung durchs Spiel relativ langsam & schwerfällig und es ist ausserdem absolut humorlos.

Kleine technische - sagen wir mal - Ungeausgereiftheiten bin ich bei so kleinen Herstellern ja immer bereit, hinzunehmen:
Einige nicht untertitelte Monologe sind mit der Lautstärke der Musik gekoppelt. Also heisst es, um das Gesprochene zu hören die Musik so laut aufzudrehen, dass der Nachbar aus dem Bett fällt und trotzdem nur die Hälfte zu verstehen. Das war aber nur an einigen Stellen am Anfang und wird wahrscheinlich noch einmal zur Schlußsequenz so sein oder so. Aber die Dialoge sind auch in ganz unterschiedlichen Lautstärken aufgenommen. Schön, für Menschen, die keine Nachbarn haben.

Aber letztendlich spiele ich es aus all diesen Gründen jetzt mehr oder weniger komplett nach Lösung - es ist ja zum Glück recht kurz - und dann heisst es, schnell ein neues Spiel anzufangen.

Schade, da hat sicher ein kleiner Indie irgendwann mal den Vorsatz, ein nettes Spiel zu schreiben.