Leon hat geschrieben:Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
Obwohl ja in den Medien zu diesem Thema jeder kritisch denkende Mensch sofort in die rechte Ecke gestellt wird, nein ich bin kein Nazi!
Das weiß ich doch.
Leon hat geschrieben: Ich weiß, dass wir uns da wohl kaum annähern werden, André, aber ich musste das loswerden.
Vielleicht doch?
Leon hat geschrieben:Unser Sozialwesen wird zusammenbrechen, es werden sich Slums wie in der USA bilden und es wird Unruhen geben.
Zumindest in dem Punkt unterscheiden sich unsere Meinungen.
Unser Sozialwesen ist schon längst zusammengebrochen. Die Situation für Hartz-4-Empfänger ist schon längst unakzeptabel. Aber nicht wegen irgendwelcher Flüchtlinge, sondern weil die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinandergeht. Die Reichen bereichern sich immer noch mehr auf Kosten der Armen. Und das ist eine Entwicklung, die bereits bei Reagan und Thatcher anfängt und später bei Schröder und Kohl usw. konsequent weitergeführt wird. Und da können sich die Wähler an die eigene Nase fassen.
Und das schürt Hass und Neid, bewusst von den bekannten Politikern der CDU, CSU und natürlich den rechtsradikalen Parteien wie AFD forciert. Und viele Menschen, besonders wenn Unwissenheit im Spiel ist bzw. Wissen fehlt, versprechen sich gerne von Rechts als von Links Hilfe. Das kann ganz schwer ins Auge gehen. Jetzt ist nämlich die große Zeit der Demagogen gekommen: "Die Flüchtlinge/Ausländer sind schuld."
Wir haben bei uns in Oberhausen z.B. ca. 2000 Flüchtlinge aufgenommen. Oberhausen hat 220000 Einwohner. Das ist ca. 1 %. Das fällt überhaupt nicht auf. Ich sehe ab und zu mal einen etwas fremdländischen Menschen mehr in den Bus einsteigen, manchmal auch eine kleine Gruppe, aber sonst passiert hier nix.
Ich habe in meinem Job jetzt aktuell Flüchtlinge aus Syrien betreut. Natürlich kann man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, aber die Menschen, die ich kennengelernt habe, waren größtenteils supernette und gebildete Menschen. Die leben zusammengefercht in ihren Behausungen, alles junge Männer.
Wir haben ihnen Essen serviert und Spielangebote wie Kicker, dart etc. angeboten. Die haben sich auf das Essen und die Spielangebote gestürtz, weil sie sonst in ihren Heimen fast keine Abwechslung haben. Sie haben sofort bemüht, sich zu integrieren und Kontakt zu uns gesucht. Z.B hat einer, um nur ein Beispiel zu nennen, mir direkt stolz seinen syrischen Techno-Trance-DJ-Superstar vorgespielt. Dass diese Form der "Musik" bei mir jetzt nicht unbedingt auf Gegenliebe gestoßen ist, dafür kann er nichts.
Menschen tendieren oft aus unnötiger Angst nach rechts. Und die Rechten wissen wie man Ängste schürt. Ich bin sicher, dass viele, wenn sie die flüchtenden Menschen erst einmal kennenlernen würden, merken würden, dass sie nicht viel anders sind als wir.
Die Menschen, die ich in meiner Arbeit mit ihnen kennengelernt habe, waren zuvor in Syrien sozial integriert und wären freiwillig nie nach Deutschland und andere Länder geflohen, wenn sie nicht um ihr Leben bedroht wären.
Und ich bin sicher, jeder andere hier würde auch fliehen, wenn er und seine Familie und Freunde um ihr Leben fürchten müsste.
Was allerdings gemacht werden muss, und hier herrscht vermutlich Einigkeit bei unseren Meinungen - ist für Sicherheit zu sorgen und klar zwischen Flüchtlingen und Scheinflüchtlingen/Gewalttätern zu trennen. Und wer sich nicht an die Regeln eines Staates hält, bei dem Meinungsfreiheit und andere Gesetzte des Grundgesetztes an erster Stelle stehen, nicht akzeptiert, der hat hier nichts verloren.
Stattdessen sollte man dafür sorgen, dass die, die bereit sind - und das sind wahrscheinlich die meisten - vernünftig in unsere Gesellschaft integriert werden.