Sammelsurium

[Gerrit]

1901 - In Elberfeld, dem heutigen Wuppertal, wird das erste Teilstück der insgesamt 13,3 km langen Schwebebahn in Betrieb genommen.

Das stand heute bei uns in der Tageszeitung,

musste an Sylvia denken

[Uwe]

ich wusste gar nicht das es wuppertal erst seit 1930 gibt und das es einen botanischen garten gibt. ich liebe botanische gärten hätte schon eher mal wiki lesen sollen

[Sauron]

Die dazugehörigen Stadtteile sind alle schon wesentlich älter. Erste Besiedelungen sollen im Wuppertal schon auf Karl den Großen zurückgehen. Nur gab es dann eben erst 1930 den Zusammenschluss zur Stadt Wuppertal.
Was mich an der Stelle interessiert: Gibt es eigentlich ein Wuppertal? Also gibt es irgendwo einen Stadtbereich der wirklich so heißt?
Ich erinnere mich nur an die hiesige Kalletal oder Extertal. Das sind auch zwei Gemeinden, die als Ortschaft nirgendwo existieren. Amtssitz von Kalletal ist Hohenhausen und von Extertal ist es Bösingfeld.

Botanische Gärten hast du übrigens sehr viele in dieser Region, Uwe. Kaum eine größere Stadt, die keinen hat und eigentlich gibt es einen im Zusammenhang mit fast jeder Uni. Der nächste hier wäre in Bielefeld und der ist auch sehr schön.

[Gerrit]

Ja das in Bielefeld ist sehr schön

[Leon]

ich wusste gar nicht das es wuppertal erst seit 1930 gibt und das es einen botanischen garten gibt. ich liebe botanische gärten hätte schon eher mal wiki lesen sollen

Das ist immerhin schon aktueller als Bielefeld: Das gibt es bis heute noch nicht!

[Gerrit]

Dann bin ich ein Geist?

[Leon]

Sorry, Gerrit! Ich bin wirklich dumm und konnte mir nicht vorstellen, dass dich dieser Spruch inzwischen sehr nervt!
Ich werde mich hoffentlich bessern.
Nochmals Entschuldigung!

[Gerrit]

Konntest du ja nicht wissen

aber nur wenn es um Bielefeld geht sagt jemand das gibt es nicht habe das also schon oft gehört

Bin dir aber nicht Böse

Das hier finde ich sogar lustig

https://www.youtube.com/watch?v=6bZHenR ... l=ruthe.de

[Leon]

Da hab ich ja nochmal Glück gehabt, Gerrit.

[EiNau]

ich wusste gar nicht das es wuppertal erst seit 1930 gibt und das es einen botanischen garten gibt. ich liebe botanische gärten hätte schon eher mal wiki lesen sollen

Der Zusammenschluss der 6 Städte wurde per Beschluss des preußischen Landtags (1.8.1928) gesetzlich zum 1. August unter dem Namen Barmen-Elberfeld gegen den Widerstand einzelner Stadtteile durchgeführt. Per Erlass wurde der Name "Wuppertal" offiziell 1930 eingeführt.
Im Endeffekt scheinen Wirtschaftsverbände die treibende Kraft hinter dem Zusammenschluss gewesen zu sein.

Einen botanischen Garten haben wir tatsächlich als Teil der Hardtanlage, aber der Garten selbst ist ziemlich klein.

Die dazugehörigen Stadtteile sind alle schon wesentlich älter. Erste Besiedelungen sollen im Wuppertal schon auf Karl den Großen zurückgehen. Nur gab es dann eben erst 1930 den Zusammenschluss zur Stadt Wuppertal.
Was mich an der Stelle interessiert: Gibt es eigentlich ein Wuppertal? Also gibt es irgendwo einen Stadtbereich der wirklich so heißt?
Ich erinnere mich nur an die hiesige Kalletal oder Extertal. Das sind auch zwei Gemeinden, die als Ortschaft nirgendwo existieren. Amtssitz von Kalletal ist Hohenhausen und von Extertal ist es Bösingfeld.

Nein, es gibt keinen Stadtteil namens "Wuppertal", der neutrale Name wurde gewählt, um allen Auseinandersetzungen um die Namensgebung ein Ende zu bereiten.

Die Anfänge einzelner Stadtteile auf Karl den Großen zurückzuführen, entspringt eher einem Wunschdenken als tatsächlich belegbarer Fakten. Als älteste belegbare "Siedlung" galt lange die Sonnborner Kirche, 9. Jahrhundert. Die entsprechende Urkunde scheint indes ein Fälschung zu sein, was ich zuletzt so gehört habe. Belastbar scheinen Aussagen zu sein, die die ältesten Ansiedlungen ab dem Anfang des 11. Jahrhunderts datieren. In Elberfeld gab es im Hoch bzw. Spätmittelalter eine Burg, deren Fundament man möglicherweise gefunden hat, aber wirklich wissen weiß man nichts darüber. Weitere "Burgen" scheinen im wesentlichen ein Steinhaus in Beyenburg (Handelsweg mit Wupperfurt) gewesen oder dem Prinzip Hoffnung (wir waren schon immer bedeutend) zuzuordnen zu sein.

Vor einigen Jahren glaubte man, die Frühgeschichte müsse wegen sensationeller Funde neu geschrieben werden, nur war der Fundort ein Abraumgrundstück, das aus anderen, geschichtsträchtigeren Gegenden befüllt worden war, worauf diverse Wuppertaler hinwiesen, die sich damit auskannten.

Im Endeffekt war das Gebiet Wuppertals eine unwirtliche Gegend, ungeeignet oder doch nur begrenzt geeignet für Ackerbau und Viehzucht, größere Handelswege führten nur am Rande vorbei, nicht mal die Hanse hatte Interesse (wir wissen ja, dass praktisch jedes Städtchen, das nicht bei drei auf den Bäumen war, Hanse-Stadt wurde ). Aber im Ernst: Wirklich interessant für die Besiedlung wurde das Tal zum einen wegen der Textilgewerbe (u.a. Bleicher) und wegen der Kleineisen-Gewerbe, die die Wasserkraft der unzähligen Bachläufe nutzten. Der große Aufstieg in die erste Wirtschaftsliga folgte mit der Frühindustrialisierung.

[Sauron]

Danke für die Erklärungen.
Ich finde trotzdem eure Stadtgeschichte, selbst wenn wir nur von der belegbaren Geschichte ausgehen, beeindruckend genug.
Wenn man dann noch sieht, welche Stadt sich daraus entwickelt hat - da ist manch älterer Ort stattdessen nie gewachsen, während Wuppertal wirklich das gesamte Tal einnimmt. Mich gruselt immer noch diese Autofahrt, die ich ja unbedingt mal dort durch machen musste. Einmal hin, für immer drin.

[EiNau]

Gern geschehen!

Ich weiß auch nicht, weshalb immer alles älter und noch älter sein muss und man nicht zufrieden ist, mit dem, was man hat. Mancher Hobby-Heimatforscher sah vor seinem geistigen Auge fröhliche Germanen(Kinder) bei strahlendem Sommerwetter durch die Wupperauen springen. Schade ist, dass die Stadt hier mit so manchem steinernen Erbe unpfleglich umgeht. Aussichtstürme, Landschaftsparks, Industrie- und sonstige Denkmäler sind nur dann nicht verschwunden oder (halbwegs) intakt, wenn sich private Organisationen oder Investoren darum kümmern. Für Wuppertal sozusagen lebenswichtige Treppen zerfallen, selbst wenn sie unter Denkmalschutz stehen. Gerne lässt man stadteigene Häuser (z.B. ein Haus aus dem 17. Jh.) verfallen, bis sie unbewohnbar werden und endlich abgerissen werden können. Wenn das Gebäude Glück hat, findet sich eine genehmer neuer Eigentümer, der ein solches Gebäude rettet. Bei der Schwebebahn wurde das "schrottreife" Gerüst von Metallfirmen den Abreißern aus den Händen gerissen. ("Wo findet man heute solchen hochwertigen Stahl noch!") Von den Schwebebahn-Bahnhöfen wurden einige wenige sozusagen naturidentisch und höchst ungern nachgebaut. Von Denkmalschutz keine Spur.

Im zweiten Weltkrieg ist durch Bombardierung der Industriestadt viel Altbestand zerstört worden, um so bedauerlicher, dass so wenig wert auf den Rest gelegt wird. Derzeit legt man praktisch ausschließlich Wert auf Bebauung im Hochpreissegment, was unzählige Gebäude im sogenannten Bauhausstil (kommt mir vor wie Einheitslook-Klötze) entstehen lässt - ob's passt oder nicht.

Wenn Du wissen willst, wie lang Wuppertal wirklich ist, hättest Du von Beyenburg aus fahren müssen ... Ist halt nicht viel Platz hier, als zieht es sich ...

[Uwe]

Derzeit legt man praktisch ausschließlich Wert auf Bebauung im Hochpreissegment, was unzählige Gebäude im sogenannten Bauhausstil (kommt mir vor wie Einheitslook-Klötze) entstehen lässt - ob's passt oder nicht.

oh wie schrecklich. bestimmt zu lange mindcraft gespielt die planer

aber ne unterhaltsamme geschichte habt ihr wirklich. das bild in wiki vom bot. garten sieht toll aus. bestimmt gut ins bild gerückt.

[Sauron]

Weil's gerade so schön passt, hier eine Mitfahrt mit der Schwebebahn mit einer seitlich installierten Kamera:

https://fb.watch/40_KPf5A_r/

Hoffe der Link ist auch für Nicht-Facebook-Leute aufrufbar. Da bekommt man glatt wieder Lust, eine Runde damit zu fahren. Saß erst zwei Mal drin. Einmal für eine Teilstrecke und einmal bin ich die ganze Strecke abgefahren.

[EiNau]

das bild in wiki vom bot. garten sieht toll aus. bestimmt gut ins bild gerückt.

Mit dem Elisenturm, das sieht schon gut aus. Aber der eigentliche Garten, der zu der ehemalige Villa Eller gehört(e) ist ganz hübsch, aber wirklich klein. Wenn man Wiki Glauben schenken darf, 230m lang und 70m breit. Dazu kommen außerhalb des eigentlichen Geländes drei Gewächshäuser sowie ein Brunnen und Wiesen auf dem umgebauten Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei, wovon eines der Glashäuser in der Regel geöffnet ist, die anderen nur bei Führungen.
Alles gehört zur Parkanlage der Hardt, einem "Berg"rücken, auf dem sich zudem u.a. die Kirchliche Hochschule, ein Völkerkundemuseum (war ich noch nie ) und diverse Kleingärten befinden. Die Aussichtstürme sind selten bis gar nicht geöffnet. Der Elisenturm bei Festen des Fördervereins vom Botanischen Gartens, der Bismarckturm mangels Freiwilliger gar nicht, auch nicht bei gutem Wetter. Von dem hat man tatsächlich eine richtig gute Aussicht. Ach ja, und dann gibt es noch die Hardthöhlen, aber in die kann man in der Regel auch nicht rein. Hin und wieder gibt es eine Führung durch einen Teil, aber klaustrophobisch veranlagt darf man dann nicht sein.

Hoffe der Link ist auch für Nicht-Facebook-Leute aufrufbar. Da bekommt man glatt wieder Lust, eine Runde damit zu fahren. Saß erst zwei Mal drin. Einmal für eine Teilstrecke und einmal bin ich die ganze Strecke abgefahren.

Link funktioniert, danke fürs Anschleppen! Vorläufig fährt die Schwebebahn wegen unendlicher Probleme nur an den Wochenenden, und auch da kann man nicht ganz sicher sein ...